Corona: China vermeldet mit über 5000 Neuinfektionen neuen Rekord

China - Bild: Mehaniq via Twenty20
China - Bild: Mehaniq via Twenty20

Mit immer neuen Lockdowns versucht China seit Tagen, den Ausbruch der jüngsten Omikron-Welle in den Griff zu bekommen. Für knapp 30 Millionen Menschen galt am Dienstag eine Corona-Ausgangssperre – und trotzdem verzeichneten die Behörden erneut einen Rekord bei den Neuinfektionen: Innerhalb eines Tages hatten sich demnach 5280 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als doppelt so viele wie am Vortag. Das ist die höchste Tagesbilanz seit Februar 2020, der Anfangszeit der Pandemie.

Das Coronavirus war Ende 2019 zuerst in China entdeckt worden. Das Land hatte das Infektionsgeschehen mit einer strikten Null-Covid-Politik auf seinem Gebiet aber recht schnell eindämmen können. Schon beim Auftreten eines einzelnen Infektionsfalls verhängten die Behörden strikte Maßnahmen wie Ausgangssperren, die Abriegelung ganzer Stadtviertel und Massentests.

An der Strategie hält die Führung in Peking weiterhin fest, auch wenn sie inzwischen an ihre Grenzen zu stoßen scheint. Landesweit galt am Dienstag für mindestens 13 Städte ein vollständiger Lockdown, über weitere Städte hatten die Behörden einen Teil-Lockdown verhängt. Komplett im Lockdown befinden sich die rund 17 Millionen Einwohner der Technologiemetropole Shenzhen, die vor den Toren Hongkongs liegt. Davon betroffen sind auch mehrere internationale Konzerne.

Am stärksten von der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante betroffen ist die nordöstliche Provinz Jilin an der Grenze zu Nordkorea, in der nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission mehr als 3000 Fälle verzeichnet wurden. Volkswagen hatte dort wegen der Corona-Beschränkungen bereits eine mehrtägige Schließung dreier Standorte angekündigt. Der Gouverneur der Provinz versprach am Montagabend, alles zu tun, um „innerhalb einer Woche“ wieder auf „null Covid“ zu kommen. In der gesamten Provinz wurde das Reisen untersagt, die Bewohner dürfen auch nicht ausreisen.

An den Flughäfen in Peking und Shanghai wurden dutzende Inlandsflüge gestrichen, wie aus Flugdaten ersichtlich wurde. Die Luftfahrtbehörden kündigten zudem an, dass mehr als 100 internationale Flüge mit dem Ziel Shanghai zwischen nächster Woche und dem 1. Mai in andere chinesische Städte umgeleitet werden.

In Shanghai selbst sind bislang nur einzelne Stadtteile abgeriegelt, da die Behörden die Wirtschaft der wichtigen Metropole schonen möchten. Sie warnten jedoch, dass strengere Maßnahmen bevorstehen könnten. In Peking wurden derweil die Kontrollen der Impfnachweise verschärft.

Auf einer Pressekonferenz riefen Gesundheitsexperten ältere Menschen dazu auf, sich impfen und auch boostern zu lassen. Gerade in dieser Altersgruppe sei das Risiko einer schweren Erkrankung sehr hoch, mahnte der Vertreter der Gesundheitskommission, Jiao Yahui.

Offiziellen Angaben zufolge sind rund 80 Prozent der über 60-Jährigen zweifach geimpft; Peking beobachtet jedoch mit Sorge die Situation in Hongkong, in denen vor allem ungeimpfte oder nicht ausreichend geimpfte ältere Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben sind.

Die Lockdowns haben die Börsen in China am Dienstag weiter einbrechen lassen. An der Börse in Hongkong sackte der Leitindex Hang Seng um 5,7 Prozent ein, in Shanghai schloss die Börse knapp 5 Prozent im Minus. Bereits am Vortag hatte es in China deutliche Kursverluste gegeben.

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