Die bei neuen Suchen im Mordfall der seit 1995 vermissten Sonja Engelbrecht gefundenen Knochen sind eindeutig der damals 19 Jahre alten Frau zugeordnet worden. Ein DNA-Abgleich stimmte mit DNA Engelbrechts überein, wie die Polizei in München am Donnerstag mitteilte. Neben Knochen, darunter auch Kieferknochen, fanden die Ermittler auch Zähne der lange vergebens gesuchten Frau.
Nach den Worten eines Polizeisprechers ist nun Gegenstand der Ermittlungen, ob der Fundort der Knochen ein möglicher Tatort oder nur Ablageort ihres Leichnams war. Die Knochen wurden in Kipfenberg gefunden – rund hundert Kilometer von München entfernt. In München war Engelbrecht am Abend ihres Verschwindens letztmals gesehen worden.
Im Sommer 2020 wurde in dem Waldgebiet ein Oberschenkelknochen gefunden, der nach einer DNA-Untersuchung zu der Vermissten führte. Im vergangenen November gab es an drei Tagen in dem Gebiet intensive Suchmaßnahmen, die aber erfolglos blieben. Am Montag startete die Polizei neue Suchmaßnahmen in einem Bereich, der im November wegen der Witterung nicht abgesucht werden konnte. Diese Suchmaßnahmen dauerten auch am Donnerstag an.
Sonja Engelbrecht war am Abend ihres Verschwindens mit einem Bekannten in München unterwegs. Als dieser in eine Straßenbahn stieg, soll sie in einer Telefonzelle gewesen sein. Danach gab es keine Lebenszeichen mehr von ihr.
Der Fall gehört zu den ungelösten Vermisstenfällen in Deutschland, die immer wieder für Aufmerksamkeit sorgen. So wurde auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ darüber berichtet, die Familie schaltete eine Homepage zur Suche.