Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat im Bundestag eindringlich für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht geworben. „Wir können die Pandemie zum ersten Mal für Deutschland beenden mit der Impfpflicht“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Bundestag. „Lassen Sie uns doch diese Gelegenheit ergreifen.“ Wenn es gelinge, bei den Menschen ab 60 eine Impfquote von über 90 Prozent zu erreichen, müssen wir vor Einschränkungen im Herbst nicht Angst haben“, betonte der Gesundheitsminister.
Es gehe darum, schwere Erkrankungen und den Tod zu verhindern, sagte Lauterbach weiter. „Dafür haben wir doch die Impfstoffe.“ Er fügte mit Blick auf die nach wie vor hohen Infektionsraten hinzu: „Die Ungeimpften tragen derzeit die Verantwortung dafür, dass wir nicht weiterkommen.“ Der Minister verwies zudem darauf, dass es im Herbst zu neuen Virusvarianten kommen könne. So könne sich Omikron etwa derart verändern, dass es tiefer in die Lunge eindringe.
Der Bundestag debattierte am Donnerstag erstmals über die Gesetzentwürfe und Anträge zu einer allgemeinen Impfpflicht. Die insgesamt fünf Vorlagen reichen von einer Impfpflicht ab 18 bis zum Nein zu jeglicher Vorgabe. Das Parlament will Anfang April eine Entscheidung treffen, bis dahin soll nach einem Kompromiss gesucht werden. Lauterbach gehört zu den mehr als 200 Unterstützern des Gesetzentwurfs für eine allgemeine Impfpflicht ab 18.