Schwedische Regierungschefin schließt Nato-Beitritt ihres Landes nicht aus

Magdalena Andersson - Bild: Fanni Uusitalo | valtioneuvoston kanslia
Magdalena Andersson - Bild: Fanni Uusitalo | valtioneuvoston kanslia

Die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson schließt einen möglichen Nato-Beitritt ihres Landes nicht mehr aus. „Ich schließe einen Beitritt zur Nato keineswegs aus“, sagte Andersson in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem Sender SVT. Die Sozialdemokratin galt bislang als Verfechterin der schwedischen Bündnisneutralität.

Andersson betonte, die schwedische Sicherheitspolitik werde derzeit grundlegend überprüft. „Ich möchte, dass wir eine gründliche Analyse unserer Möglichkeiten in dieser Situation vornehmen, inklusive der damit verbundenen Gefahren und Risiken, um die beste Entscheidung für Schweden zu treffen“, betonte die Regierungschefin.

Schweden ist kein Nato-Mitglied, fungiert jedoch als enger Partner des Militärbündnisses in Skandinavien. Die russische Invasion in der Ukraine hat in dem Land die Debatte über einen möglichen Beitritt zur Nato neu entfacht.

Noch am 24. Februar, dem Tag des russischen Einmarsches in die Ukraine, hatte Andersson einen Nato-Beitritt ihres Landes ausgeschlossen. Am 8. März löste sie eine Kontroverse mit der Äußerung aus, eine Bewerbung Schwedens um Aufnahme in das Militärbündnis könne sich „destabilisierend“ auf die Situation in Nordeuropa auswirken. Moskau hat die Nato vor einer weiteren Erweiterung gewarnt.

Laut Umfragen nimmt die Zahl der Schweden, die eine Nato-Mitgliedschaft befürworten, zu. Der Anteil jener, die in Befragungen einen Nato-Beitritt ablehnen, schrumpfte zuletzt auf 25 bis 30 Prozent. Auch in Finnland wird derzeit intensiv über einen möglichen Nato-Beitritt diskutiert.

Es wird erwartet, dass die Nato-Frage den Wahlkampf in Schweden im Sommer bestimmen wird. In dem Land wird im September ein neues Parlament gewählt. Oppositionsführer Ulf Kristersson hat bereits angekündigt, im Falle eines Wahlsiegs einen Antrag auf Mitgliedschaft in dem Bündnis stellen zu wollen.

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