Schweinehalter sollen leichter Corona-Überbrückungshilfen bekommen

Schweinestall
Schweinestall

Die Bundesregierung will den in Existenznot geratenen Schweinehaltern in Deutschland schnell und unbürokratisch helfen. Diese Landwirte und Landwirtinnen müssten „ab sofort“ nicht mehr nachweisen, dass ihre Umsatzeinbrüche ausschließlich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind, um Hilfe zu bekommen, teilte das Landwirtschaftsministerium am Donnerstag mit. Künftig reiche der Nachweis aus, dass Umsatzeinbußen „weit überwiegend“ coronabedingt sind.

Das gelte zunächst für die Länder Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Zuständig für die Bewilligung von Corona-Überbrückungshilfe sind die Länder. Die zuständigen Stellen dort sollen den Ministeriumsangaben zufolge noch offene Anträge von Schweinehaltern „beschleunigt“ bearbeiten.

„Nicht immer lassen sich die vielfältigen Ursachen der Umsatzeinbrüche scharf voneinander abgrenzen“, erklärte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). „Da kann man entweder so lange prüfen, bis der letzte Betrieb aufgibt, oder man sucht nach unkomplizierten Lösungen – wir haben uns für letzteres entschieden.“

Die Lage der Schweinehalter ist nach Angaben des Bauernverbandes mehr als angespannt. Die niedrigen Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Ferkel sind demnach existenzbedrohend. Dazu kommen nun stark steigende Preise für Futter und Energie.

Gründe für die nachlassende Nachfrage nach Schweinefleisch gibt es mehrere: Die Deutschen essen immer weniger Schweinefleisch, Großveranstaltungen mit Bratwurstständen sind wegen der Corona-Krise vielfach ausgefallen und der größte Abnehmer China hat seine Einkäufe aus Deutschland wegen der Afrikanischen Schweinepest gestoppt.

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