Steigende Energiekosten: Was Verbraucher beim Heizen beachten sollten

Heizung
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Der Krieg in der Ukraine hat die Preise an den internationalen Rohstoffmärkten in neue Höhen steigen lassen. Viele private Haushalte fürchten weiter steigende Preise oder finden sich nach kurzfristigen Kündigungen ihrer Energieanbieter gar unversehens in der Grundversorgung wieder. Einige Punkte, die es zu beachten gilt:

Wie haben sich die Preise entwickelt?

Für einen durchschnittlichen privaten Haushalt sind die Energiekosten zuletzt drastisch gestiegen: Laut Berechnungen des Vergleichsportals Check24 zahlte ein Musterhaushalt, dessen Energiekosten im Februar 2021 bei jährlich knapp 4000 Euro lagen, im Februar 2022 durchschnittlich rund 6000 Euro – ein Anstieg von 50 Prozent.

Insbesondere das Heizen wurde teurer: Hier stiegen die Preise um 96 Prozent, verdoppelten sich also nahezu. Der Musterhaushalt zahlte im Februar 2021 noch 1240 Euro für Heizöl und Gas, im Februar 2022 waren es bereits 2431 Euro.

Lohnt sich ein Wechsel des Gasanbieters?

Prinzipiell raten Verbraucherschützer aktuell dazu, die Füße still zu halten – vorausgesetzt, der eigene Tarif ist günstig und der Preis wurde bisher nicht erhöht. Sollte eine Preiserhöhung doch kommen, sollten Verbraucher sich nach einem günstigeren Tarif umsehen und dabei auch die Grundversorgung mit in den Vergleich einbeziehen. Vorsicht gilt bei Vergleichsportalen, diese berücksichtigen oftmals den Tarif der Grundversorgung nicht.

Achten sollten Verbraucher auf eine kurze Laufzeit von maximal zwölf Monaten und eine Kündigungsfrist von maximal einem Monat. Eine Preisgarantie kann sinnvoll sein, insbesondere wenn der Tarif nicht zu teuer ist. Wer bei der Tarifauswahl auf Bonus-Tarife setzt, sollte nicht vergessen, den Tarif nach einem Jahr wieder zu wechseln – denn häufig ist das zweite Vertragsjahr in diesen Tarifen deutlich teurer.

Was gilt es bei einer Ölheizung zu beachten?

Wer mit Öl heizt, kann mit einigen Anpassungen am Heizungssystem viel Energie und Geld sparen. Ein digitales Thermostat kann beispielsweise an den Heizkörpern montiert werden und die Wärmeabgabe je nach Bedarf anpassen. Etwas aufwendiger ist ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage – ein Monteur sorgt dabei dafür, dass sich die Wärme gleichmäßig im gesamten Haus verteilt. Die Vorlauftemperatur der Heizung kann so abgesenkt werden, die Heizungspumpe muss weniger arbeiten.

Langfristig wird eine Ölheizung jedoch immer unattraktiver werden: Die zunehmende CO2-Bepreisung sorgt für höhere Kosten, gleichzeitig werden umweltfreundliche Alternativen bezuschusst.

Wie sinnvoll ist heizen mit Holz?

Heizen mit Holz sorgt für eine Wohlfühlatmosphäre – ein Kamin oder Kachelofen erwärmt jedoch meist nur ein einzelnes Zimmer. Zentral kann Holz in Holzpelletkesseln zum Heizen genutzt werden. Der Betrieb ist ähnlich komfortabel wie ein Öl- oder Gaskessel, allerdings müssen Holzpelletkessel öfter vom Schornsteinfeger kontrolliert und von der Asche gereinigt werden. Vor Preissteigerungen sind Verbraucher jedoch auch bei Holz nicht gefeit: Die Preise für Energieholz stiegen 2021 im Vorjahresvergleich um 6,3 Prozent. Für die Holzpellets wird außerdem ein trockener Lagerraum mit entsprechendem Zufahrtsweg benötigt.

Die Investitionskosten für einen Holzpelletkessel sind zwar höher als bei einem Öl- oder Gaskessel. Allerdings wird die Anschaffung über verschiedene Bundes- und Landesprogramme gefördert, da es sich bei Holz um einen nachwachsenden Rohstoff handelt.

Wie steht es um neuere Heizungssysteme?

Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Solarthermie-Anlagen können nicht nur Geld sparen, sondern schonen auch das Klima. Es gilt jedoch genau zu prüfen, inwiefern sich die verschiedenen Technologien im konkreten Fall lohnen. Denkbar ist auch eine Kombination klassischer Öl- oder Gas-Kessel mit neueren Technologien, beispielsweise einer Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung.

Grundsätzlich sollten Verbraucherinnen und Verbraucher bei einer Investition die steigende CO2-Bepreisung mit einkalkulieren. Die Bundesregierung plant außerdem eine Regelung, wonach neue Heizungen ab 2025 zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Da es sich um eine größere Investition handelt, lohnt sich laut Verbraucherzentrale Bundesverband oftmals eine unabhängige Beratung.

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