Britischer Finanzminister wegen Steuerstatus seiner Frau in der Kritik

Rishi Sunak - HM Treasury
Rishi Sunak - HM Treasury

Der britische Finanzminister Rishi Sunak steht wegen des Steuerstatus seiner Ehefrau heftig in der Kritik. Akshata Murthy, Tochter eines indischen Milliardärs und Partnerin von Sunak, bestätigte einem Bericht der Zeitung „The Independent“ vom Donnerstag zufolge, dass sie „für britische Steuerzwecke als Nichtansässige behandelt wird“. Das bedeutet, dass die millionenschweren Erträge aus ihrer Beteiligung am Familienunternehmen Infosys im vergangenen Jahr außerhalb Großbritanniens versteuert wurden.

Der steuerliche „non-domiciled“ Status war in den vergangenen Jahren immer stärker in die Kritik geraten. Nach britischem Recht müssen Menschen, die keinen Wohnsitz in Großbritannien haben, keine Steuern auf im Ausland erwirtschaftete Einkünfte zahlen. Das Domizil einer Person ist in der Regel das Land, in dem der Vater zur Geburt des Kindes seinen ständigen Wohnsitz hatte.

Murthy ist zwar berechtigt, diesen Status zu beanspruchen. Jedoch wirft das eine politische Frage auf, da Murthy damit letztlich erklärt, dass das Vereinigte Königreich – das Land, in dem ihr Ehemann das zweitwichtigste politische Amt innehat – nicht ihr ständiger Wohnsitz ist.

Sunak lernte Murthy während ihres Studiums an der Stanford University in Kalifornien kennen. Beide heirateten 2009 in Indien. Vier Jahre später zogen sie nach Großbritannien, kurz bevor Sunak Abgeordneter wurde.

Sunak gilt eigentlich als aussichtsreichster Nachfolger von Premierminister Boris Johnson, sieht sich aber derzeit bereits wegen der steigenden Inflation mit schlechten Umfragen konfrontiert. Eine aktuelle YouGov-Umfrage ergab, dass seine Umfragewerte in den vergangenen zwei Wochen um 24 Prozentpunkte gesunken sind.

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