Türkische Zentralbank lässt Leitzins weiter unverändert

Türkische Lira
Türkische Lira

Die türkische Zentralbank hält trotz der galoppierenden Inflation im Land am Leitzins von 14 Prozent fest. Das teilte die Notenbank am Donnerstag mit. Es ist der dritte Monat in Folge ohne Änderung. Die Inflationsrate erreichte im März 61,1 Prozent.

Ein Abflachen der hohen Inflationsraten werde erst „mit der Rückkehr zu einem Umfeld des Friedens in der Welt“ beginnen, warnte die türkische Zentralbank. Der Ukraine-Krieg facht die Inflation in der Türkei weiter an; das Land importierte bislang sehr viel Getreide aus Russland und der Ukraine und ist stark abhängig von russischem Gas.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan weist die gängige Lehrmeinung zurück, dass Zentralbanken bei hoher Inflation die Zinsen anheben sollten. Dies erhöht die Kosten für Kredite und senkt somit die Nachfrage insgesamt. Hohe Zinsen können auch dazu dienen, Währungen zu stabilisieren, indem sie den Gewinn auf angelegtes Vermögen und Investitionen erhöhen.

Erdogan vertritt den Standpunkt, dass hohe Zinsen zu hoher Inflation führen. Zudem verweist er auf islamische Regeln, die Wucherzinsen verbieten. Auf seinen Druck hin hatte die Zentralbank den Leitzins zwischen September und Dezember 2021 schrittweise von 19 Prozent auf 14 Prozent gesenkt.

Das führte zu einer weiteren Schwächung der türkischen Lira. Der Kurs gegenüber dem Dollar fiel 2021 um 44 Prozent, seit Beginn des Jahres um weitere neun Prozent. Das facht die Inflation weiter an, denn die Türkei führt viele in Dollar zahlbare Produkte ein.

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