Zahl der Kirchenaustritte in Köln zuletzt deutlich gestiegen

Kölner Dom
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Die Zahl der Kirchenaustritte in Köln ist zuletzt wieder deutlich gestiegen. Das Amtsgericht Köln zählte im ersten Quartal dieses Jahres insgesamt 5780 Austritte, wie das Gericht am Montag mitteilte. Das seien mehr Fälle als im gesamten Jahr 2016. Auch im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres hatten mit 3346 Fällen deutlich weniger Gläubige aller Konfessionen ihren Kirchen den Rücken gekehrt als in diesem Frühjahr.

Ein Rekordhoch erreichte die Zahl der Kirchenaustritte im vergangenen Jahr: Über das gesamte Jahr traten in der Domstadt 19.372 Christen aus der Kirche aus. Der zweithöchste Wert wurde im Jahr 2019 erfasst, als rund 10.000 Kölner Gläubige der Kirche den Rücken kehrten. Zwischen Konfessionen wird bei der statistischen Erfassung der Kirchenaustritte am Amtsgericht Köln nicht unterschieden, allerdings liegt ein Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal im größten Erzbistum des Landes nahe.

Die stockende Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Köln, wegen der Kardinal Rainer Maria Woelki schwer in der Kritik steht, hatte eine Welle von Kirchenaustritten zur Folge. Das zuständige Kölner Amtsgericht musste immer wieder neue Termine für den Austritt freischalten, die teils innerhalb von Stunden ausgebucht waren. Nach einer mehrmonatigen Auszeit hatte Woelki dem Papst zuletzt seinen Rücktritt angeboten.

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