Angesichts der zunehmenden Zahl von Affenpockenfällen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) nun für bestimmte Risikogruppen eine Impfung. Zum Einsatz kommen soll der Pockenimpfstoff Imvanex. Aufgrund der Ähnlichkeit der Viren schützen Impfstoffe, die gegen die echten Pocken entwickelt wurden, auch vor Affenpocken. Bei Imvanex, das in der EU seit dem Jahr 2013 für Menschen ab 18 Jahren zugelassen ist, handelt es sich um einen besser verträglichen Pockenimpfstoff der dritten Generation.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist Imvanex ein Lebendimpfstoff. Da die enthaltenen Viren sich aber nicht mehr vervielfältigen können, kann das Mittel auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem verabreicht werden. Laut Europäischer Arzneimittelbehörde EMA enthält Imvanex eine lebende modifizierte Form des Vacciniavirus, das mit dem Pockenvirus verwandt ist.
Das Vakzin wird in den Oberarm gespritzt. Menschen, die nicht bereits gegen die Pocken geimpft wurden, sind nach zwei Dosen im Abstand von mindestens 28 Tagen geschützt. Auch bereits gegen die Pocken geimpfte Menschen mit geschwächtem Immunsystem erhalten in der Regel zwei Dosen, bei anderen schon Geimpften reicht eine Auffrischungsimpfung.
Zur Wirksamkeit liegen keine genauen Zahlen vor, weil die Pocken ausgerottet sind und Affenpocken bislang hierzulande üblicherweise nicht auftraten. Sehr häufige Nebenwirkungen bei der Impfung mit Imvanex, die etwa jeden zehnten Impfling treffen, sind laut EMA Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelschmerzen, Müdigkeit und Reaktionen an der Injektionsstelle wie Rötungen und Schwellungen.