Der Nutri-Score ziert inzwischen zahlreiche Fertigprodukte im Handel. Er dient mit seiner farbigen Skala von A bis E dazu, Lebensmittel entsprechend ihrem Gehalt an Zucker, gesättigten Fettsäuren, Salz und Energie, aber auch bestimmter positiver Inhaltsstoffe, wie Ballaststoffe, einzustufen.
Anpassung des Algorithmus
Das Wissenschaftliche Gremium des Nutri-Score hat den Algorithmus im Hinblick auf die Kategorie „Getränke“ optimiert. Ziele des internationalen Gremiums bei der evidenz-basierten Überarbeitung waren eine bessere Übereinstimmung mit den nationalen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen der Nutri-Score nutzenden Länder sowie eine verbesserte Differenzierung von Produkten auf Basis der Nährstoffgehalte in einzelnen Lebensmittelgruppen.
Das Gremium kam zu dem Schluss, dass der bestehende Algorithmus grundsätzlich adäquate Bewertungen bei Getränken liefert, jedoch mit Blick auf die unterschiedlichen Zuckergehalte verbessert werden kann. Das Wissenschaftliche Gremium hat in diesem Rahmen vorgeschlagen, künftig alle Produkte, die getrunken werden, nach dem Algorithmus für Getränke zu bewerten. Somit werden künftig Milch, Milchgetränke sowie Pflanzendrinks mit dem aktualisierten Getränkealgorithmus bewertet und nicht mehr wie bislang mit dem Algorithmus für allgemeine (feste) Lebensmittel.
Komponenten die den Nutri-Score beeinflussen
Von den im Nutri-Score berücksichtigten Komponenten wurden Modifikationen für die Energie-, Zucker-, Protein- und Obst- beziehungsweise Gemüse-Komponente vorgeschlagen, für die Salz- und Ballaststoff-Komponente gab es keine Änderungsvorschläge. Um keinen zusätzlichen Anreiz zur Verwendung von Süßungsmitteln zu generieren, erhalten Getränke mit künstlichen Süßstoffen künftig zusätzlich ungünstige Punkte, so dass diese Produkte in der Folge eine Nutri-Score-Bewertung schlechter eingruppiert werden. Weiterhin wurden die Grenzwerte angepasst, ab wann ein Getränk ein B- statt einer C-Bewertung beziehungsweise eine C- statt einer D-Bewertung erhält.
Zukünftig bessere Differenzierung von Getränken auf Basis der Zuckergehalte möglich
All diese Anpassungen führen im Ergebnis dazu, dass künftig eine verbesserte Differenzierung von Getränken auf Basis der Zuckergehalte möglich ist – insbesondere im Bereich von Produkten mit geringeren Zuckergehalten. Bei Milch, Milchmischgetränken sowie Pflanzendrinks können die Produkte in Zukunft besser differenziert werden, vor allem die Produkte mit vergleichsweise hohen Zuckergehalten.
Für die bislang als adäquat bewerteten Fruchtsäfte sowie Wasser ergeben sich keine Veränderungen. So bleibt Wasser weiterhin das einzige Getränk, welches eine Nutri-Score A-Bewertung erhalten kann, die im Einklang mit den nationalen Ernährungsempfehlungen aller beteiligten Länder steht.