Der US-Konzern Moderna wirft der Bundesregierung eine Bevorzugung des deutschen Herstellers Biontech bei der Belieferung mit Covid-Impfstoffen vor. „Wir sorgen uns um den fairen Wettbewerb in Deutschland“, sagte Gerald Wiegand, Deutschlandchef von Moderna, dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). Während der Coronapandemie hatte die Bundesregierung Lieferverträge für Covid-Impfstoffe mit verschiedenen Herstellern geschlossen.
Mittlerweile gibt es nur noch einen Vertrag mit dem Mainzer Unternehmen Biontech über insgesamt 44 Millionen Impfdosen bis 2025 – außerdem stehen noch 10,6 Millionen Lieferungen des Impfstoffs des Herstellers Novavax aus. Die restlichen Hersteller fallen mit ihren Impfstoffen in die normale Regelversorgung, also die Beschaffung über den Markt. Das US-Unternehmen Moderna, das in der Pandemie nach Biontech in Deutschland am zweithäufigsten zum Zuge kam, dürfte in Zukunft deshalb wohl weitgehend leer ausgehen.
Anders als vom Bund beschaffte Impfstoffe, also in diesem Fall künftig nur noch das Biontech-Mittel, sind die Impfstoffe in der Regelversorgung für die Krankenkassen nicht kostenlos. „Das sind keine fairen Marktvoraussetzungen“, kritisierte Wiegand.