Darmkrebs im Rückgang – Fortschritte in Vorsorge und Therapie zeigen Wirkung

Darmgesundheit (über Fabián Montaño)
Darmgesundheit (über Fabián Montaño)

In Deutschland verzeichnet das Statistische Bundesamt (Destatis) einen erfreulichen Trend bei der Zahl der an Darmkrebs Verstorbenen: Binnen 20 Jahren ging die Zahl der Todesfälle um 17 Prozent zurück – von 28.900 im Jahr 2003 auf rund 24.100 im Jahr 2023. Dieser Rückgang steht im Kontrast zu den insgesamt gestiegenen Krebstodesfällen, die im selben Zeitraum um 10 Prozent von 209.300 auf 230.300 Menschen zunahmen. Zugleich wuchs die Bevölkerung nur moderat um 2 Prozent, was den Erfolg der Präventions- und Therapieansätze im Bereich Darmkrebs umso bemerkenswerter macht.

Verbesserte Vorsorge und Therapie als Schlüssel

Experten führen den Rückgang der Darmkrebstodesfälle auf eine Kombination aus verbesserten Behandlungsmöglichkeiten und dem schrittweisen Ausbau des Früherkennungsprogramms zurück. Bereits heute profitieren viele Menschen von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, und ab April 2025 wird das Anspruchsalter für die Vorsorge-Darmspiegelung bei Frauen von 55 auf 50 Jahre gesenkt – womit Männer und Frauen künftig angeglichen werden. Diese Maßnahme dürfte weitere Fortschritte in der Früherkennung bewirken und langfristig die Zahl der Krebstoten weiter senken.

Unterschiedliche Entwicklungen bei anderen Krebsarten

Während bei Darmkrebs erfreulicherweise Rückgänge zu verzeichnen sind, verzeichnen andere Krebsarten eine weniger positive Richtung. So sank die Zahl der Todesfälle durch Magenkrebs in den vergangenen 20 Jahren um 34 Prozent, und auch bei Gebärmutterhalskrebs gab es mit einem Rückgang von 20 Prozent deutliche Verbesserungen. Im Gegensatz dazu stiegen die Todesfälle bei Hautkrebs (+61 Prozent), Bauchspeicheldrüsenkrebs (+53 Prozent) und Prostatakrebs (+32 Prozent), was zeigt, dass die medizinischen Fortschritte selektiv wirken.

Geschlechtsspezifische Unterschiede und Altersverteilung

Eine differenzierte Betrachtung der Darmkrebsstatistik offenbart deutliche Geschlechterunterschiede. Während bei Frauen 2023 rund 11.100 Todesfälle zu verzeichnen waren – ein Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zu 2003 – sank die Zahl der männlichen Todesfälle von Darmkrebs lediglich um 8 Prozent auf 13.000 Fälle. Seit 2006 sind Männer anteilig häufiger von Darmkrebs betroffen, was sich auch in der Verteilung der stationären Behandlungen widerspiegelt: Im Jahr 2023 entfielen rund 56 Prozent der Krankenhausbehandlungen wegen Darmkrebs auf Männer, obwohl diese bei allen Klinikaufenthalten nur 48 Prozent ausmachten.

Die meisten Darmkrebsfälle betreffen vor allem ältere Menschen: Im Jahr 2023 waren 71 Prozent der an Darmkrebs Verstorbenen 70 Jahre und älter – ein Anstieg gegenüber 67 Prozent vor 20 Jahren. Zwischen 60 und 69 Jahren starben 18 Prozent der Betroffenen, 8 Prozent waren in der Altersgruppe von 50 bis 59 Jahren, und nur 3 Prozent der Verstorbenen waren jünger als 50 Jahre.

Rückgang der Krankenhausbehandlungen – aber Zunahme bei jungen Erwachsenen

Auch die Zahl der stationären Behandlungen wegen Darmkrebs ist in den vergangenen 20 Jahren um 30 Prozent gesunken – von 200.100 Fällen im Jahr 2003 auf rund 139.200 im Jahr 2023. Trotz dieses Rückgangs bleibt Darmkrebs mit einem Anteil von 10 Prozent nach wie vor die zweithäufigste Krebsdiagnose hinter Lungen- und Bronchialkrebs. Interessant dabei: Während in allen Altersgruppen ab 30 Jahren die Behandlungen rückläufig waren, stieg bei den 20- bis 29-Jährigen die Zahl der Krankenhausaufenthalte von 360 auf rund 520 Fälle – wenngleich insgesamt bleibt die Fallzahl in dieser Altersgruppe niedrig. Bei Patienten unter 50 Jahren entfielen 2023 rund 9.100 stationäre Behandlungen, was 7 Prozent aller Fälle entspricht, während mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Behandlungen im Alter von 70 Jahren und älter erfolgte.

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