Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine bei drei Mondmissionen die Zusammenarbeit mit Moskau beendet. „Wie bei ExoMars stellen die russische Aggression gegen die Ukraine und die daraus resultierenden Sanktionen eine grundlegende Veränderung der Umstände dar und machen es der ESA unmöglich, die geplante Mondkooperation durchzuführen“, erklärte die Behörde am Mittwoch. Ihre Beteiligung an der Marsmission ExoMars Ende März hatte die ESA zuvor bereits abgesagt.
Die in Paris ansässige Organisation wollte bei den Mondmissionen Luna-25, -26 und -27 neue Ausrüstung und Technologie testen. Beim für diesen Sommer vorgesehen Start von Luna-25 sollte eine Navigationskamera des Typs Pilot-D zum Einsatz kommen. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos sei über den geplanten Abbau der Kamera bereits informiert, sagte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher.
Eine alternative Mission mit einem „kommerziellen Dienstleister“, um Pilot-D zu testen, ist demnach bereits in Planung. Ausrüstung, die ursprünglich für Luna-27 vorgesehen war, darunter ein Mondbohrer, kommt nun stattdessen auf einer Nasa-geführten Mission zum Einsatz. Auch für ExoMars gebe es bereits alternative Pläne, erklärte die ESA.