Der finnische Präsident Sauli Niinistö befindet sich wegen „anhaltender Corona-Symptome“ im Krankenhaus. Niinistö gehe es „einigermaßen gut“ und er könne vom Krankenhaus aus arbeiten, erklärte das Präsidialamt in Helsinki am Dienstag. Die Infektion mit dem Coronavirus war am 19. April festgestellt worden. Daraufhin wurde ein Besuch des Präsidenten in Norwegen verschoben.
Die Erkrankung des Präsidenten fällt in eine Zeit, in der die finnischen Politiker über einen möglichen Nato-Beitritt diskutieren. Dies wäre ein Bruch in der politischen Tradition des Landes, das mit Russland eine 1300 Kilometer lange Grenze teilt.
Bisher ist Finnland EU-, aber nicht Nato-Mitglied. Die militärische Neutralität des Landes hatte lange großen Rückhalt in der Bevölkerung, auch wenn die finnischen Streitkräfte regelmäßig an Nato-Manövern teilnehmen. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat sich die Zustimmung der Finnen zu einem Nato-Beitritt in Umfragen nun auf rund 60 Prozent verdoppelt.
Niinistö will am 18. Mai nach Schweden reisen, wo es auch um den Beitrittsplan gehen soll. Es wird erwartet, dass die beiden Ländern ihre Entscheidung in enger Abstimmung miteinander treffen.
Seit dem Ende des Kalten Krieges sind die beiden nordischen Nationen blockfrei geblieben, aber sie haben ihre Verbindungen zur Nato vertieft, ohne dem Bündnis beizutreten. Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin sagte bei einem Besuch in Schweden Mitte April, dass eine Entscheidung über ein Beitrittsgesuch „innerhalb von Wochen“ erfolgen werde.