In den USA haben sich einer Studie zufolge bis Februar knapp 60 Prozent der Gesamtbevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Antikörper-Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde CDC steckten sich bis zu diesem Monat 58 Prozent der Bevölkerung – mehr als 190 Millionen Menschen – mit dem Virus an.
Die Zahl liegt deutlich über den 80 Millionen offiziell gemeldeten Ansteckungen in dem Land. Die meisten Infektionen wurden nicht registriert, etwa, weil sie ohne Symptome verliefen.
Für die Untersuchung wurden zwischen September 2021 und Januar 2022 landesweit monatlich rund 75.000 Blutproben untersucht. Im Februar waren es nochmal 45.000 Blutproben. Gesucht wurde nach Antikörpern, die als Reaktion auf eine Infektion und nicht auf eine Impfung gebildet werden.
Der Studie zufolge steckten sich bis Februar rund 75 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit dem Coronavirus an. Einen besonders deutlich starken Anstieg gab es während der Omikron-Welle im vergangenen Winter.
Die CDC-Vertreterin Kristie Clarke warnte am Dienstag, Antikörper im Blut würden nicht notwendigerweise gegen künftige Ansteckungen schützen. Frühere Infektionen würden zwar einen gewissen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bieten; weil aber unklar sei, wie lange diese Immunität andauere, sollten die Menschen darauf achten, dass sie entsprechend der offiziellen Empfehlungen geimpft seien.
In den USA sind seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 rund 990.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben – die mit Abstand höchste gemeldete Zahl weltweit. Nach einem starken Rückgang der Ansteckungen ab Mitte Januar ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder gestiegen. Am Dienstag wurde Vize-Präsidentin Kamala Harris positiv auf das Coronavirus getestet.