Die Kölner Staatsanwaltschaft hat in einem Ermittlungsverfahren um sogenannte Cum-Ex-Geschäfte die Räumlichkeiten der US-Bank Morgan Stanley in Frankfurt am Main durchsuchen lassen. Die Behörde bestätigte die Durchsuchungen am Dienstag. Neben den Büros seien zudem die privaten Räumlichkeiten von zwei Verdächtigen durchsucht worden. Der Cum-Ex-Skandal war erstmals 2017 bekannt geworden, den Steuerzahlern entstand ein Schaden in Milliardenhöhe.
Die Durchsuchungen zielten demnach darauf ab, E-Mails und schriftliche Korrespondenzen im Zusammenhang mit den Steuertricks zu sichern. Demnach waren Beamte verschiedener Behörden an den Durchsuchungen beteiligt, darunter auch 75 Beamten der Kriminalpolizei Dortmund.
Bei sogenannten Cum-Ex-Geschäften ließen sich Investoren einmal gezahlte Kapitalertragssteuern vom Staat doppelt erstatten. Deutsche Ermittler erhoben bereits Anklage in dutzenden Fällen. Auch der Prozess gegen eine mutmaßliche Schlüsselfigur hinter dem Skandal, Hanno Berger, begann im April vor dem Bonner Landgericht. Berger ist auch vor dem Landgericht Wiesbaden wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Der Prozessbeginn wurde hier auf den 2. Juni verlegt.