Die Deutsche Bahn geht pessimistisch in die erste Runde der Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). „Die Ausgangslage ist schwierig“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Donnerstag zum Start der Verhandlungen in Berlin. „Wir haben Forderungen der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer auf dem Tisch liegen, die ein Volumen von über 50 Prozent ausmachen.“
Es seien unter anderem Lohnforderungen als auch eine Arbeitszeitabsenkung enthalten. Es sei ein „riesiges Forderungspaket“, was so in der Form „nicht umsetzbar“ sei. „Wir müssten alleine, wenn man das Arbeitszeitthema anguckt, zehn Prozent mehr Leute einstellen und das bei diesem Arbeitsmarkt“, so Seiler.
„Wir alle wissen, dass wir überall und an jeder Stelle auch um jede Fachkraft, um jede Arbeitskraft tatsächlich ringen.“ Die Arbeitszeitabsenkung sei „bei diesem Arbeitsmarkt und bei diesem Umfeld überhaupt nicht möglich“. Nichtsdestotrotz wollen man am Verhandlungstisch zu Lösungen kommen.
GDL-Chef Claus Weselsky hatte kurz zuvor auf eine Absenkung der Arbeitszeit gepocht: „Ohne Arbeitszeitabsenkung wird es kein Tarifabschluss geben“, sagte er am Donnerstag in Berlin. Die GDL fordert bei den Tarifverhandlungen neben einer allgemeinen Entgelterhöhung für Beschäftigte im Schichtdienst unter anderem eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sowie steuerfreie Inflationszahlungen in Höhe von 3.000 Euro. Die Bahn hatte die Forderungen zuletzt bereits als „unerfüllbar“ ab – sie will aber am Donnerstag ein Angebot vorlegen.