Der weltbekannte kenianische Umweltschützer und Expeditionsleiter Richard Leakey, dem die Menschheit wichtige Erkenntnisse über ihre Entstehung verdankt, ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Er habe „die traurige Nachricht vom Tod von Dr. Richard Erskine Frere Leakey“ erhalten, teilte Kenias Staatschef Uhuru Kenyatta am Sonntagabend in einer Erklärung mit.
Leakey war der zweitälteste Sohn der berühmten Paläoanthropologen Louis und Mary Leakey. Obwohl er selbst kein ausgebildeter Archäologe war, leitete Richard Leakey in den 70er Jahren einige Expeditionen, bei denen bahnbrechende Funde von Fossilien früher Verwandter des Menschen gemacht wurden. Sie trugen dazu bei, die Theorie von der Entstehung der Menschheit in Afrika zu belegen.
Leakeys berühmtester Fund gelang ihm 1984 mit dem nahezu vollständigen Skelett eines Homo erectus. Es wurde als „Turkana Boy“ bekannt.
1989 wurde Leakey vom damaligen Präsidenten Daniel arap Moi zum Leiter des Kenya Wildlife Service (KWS) ernannt. Als Chef der Nationalparks des ostafrikanischen Landes führte er einen erbitterten Kampf gegen die weit verbreitete Wilderei von Elefanten auf der Jagd nach dem kostbaren Elfenbein.
1993 stürzte Leakey mit einer kleinen Cessna-Maschine im Rift Valley ab. Er überlebte das Unglück, verlor aber beide Beine.
Leakey betätigte sich auch als Politiker und leitete verschiedene zivilgesellschaftliche Institutionen. Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit übernahm Leakey auf Bitten von Kenyatta 2015 für drei Jahre erneut die Leitung des KWS.