Sonnenschild von Weltraumteleskop James Webb voll entfaltet

NASA's James Webb Space Telescope from Greenbelt, MD, USA, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
NASA's James Webb Space Telescope from Greenbelt, MD, USA, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Das an Weihnachten gestartete Weltraumteleskop James Webb hat in einer wichtigen und komplizierten Etappe seinen riesigen Sonnenschild voll entfaltet. „Alle fünf Schichten des Sonnenschilds sind vollständig gespannt“, sagte eine Nasa-Mitarbeiterin am Dienstag im Kontrollzentrum in der US-Stadt Baltimore, während ihre Kollegen in Jubel ausbrachen. Mit dem Ausfahren des Schilds war am Montag begonnen worden.

Der wie ein Segel geformte Sonnenschild von der Größe eines Tennisplatzes schützt das Teleskop und seine sensiblen Instrumente vor Wärme und Licht. Seine haarfeinen Membrane bestehen aus Kapton, einem Material, das für seine Hitze- und Kältebeständigkeit bekannt ist.

Weil das Teleskop zu groß für die Ariane-5-Rakete war, hatte es vor dem Start zusammengefaltet werden müssen. Das Entfalten im Weltraum war dann ein komplexer und riskanter Vorgang, der den Nasa-Verantwortlichen viele Sorgen bereitet hatte. „Wenn ich gefragt werde, was mich nachts wach hält, dann das Ausfahren des Sonnenschilds“, sagte Projektmanager Bill Ochs vor der Operation.

Eine Ariane-5-Rakete hatte den Nachfolger des legendären Hubble-Teleskops am ersten Weihnachtstag vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana aus ins All gebracht. Das James-Webb-Teleskop soll die Frühzeit des Universums vor 13 Milliarden Jahren und damit nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall erforschen. Astronomen versprechen sich Rückschlüsse auf die Bildung der ersten Sterne und Galaxien.

Das nach einem ehemaligen Direktor der US-Raumfahrtbehörde benannte Teleskop wurde gemeinsam von der Nasa, der europäischen Weltraumorganisation ESA und der kanadischen Weltraumagentur CSA entwickelt. Auch das Max-Planck-Institut für Astronomie, die Universität Köln sowie mehrere deutsche Unternehmen beteiligten sich.

Das 1989 gestartete Projekt sollte ursprünglich Anfang der 2000er Jahre in Betrieb gehen. Immer neue Probleme verzögerten das Vorhaben jedoch jahrelang, die Kosten verdreifachten sich auf fast zehn Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro). Auch der Start musste dann mehrfach verschoben werden.

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