Schleswig-Holstein zieht neue Quarantäregelung für wichtige Bereiche vor

Corona-Test - Bild: natabene via Twenty20
Corona-Test - Bild: natabene via Twenty20

Schleswig-Holstein erlaubt bereits ab sofort eine Verkürzung der Quarantänezeit für in wichtigen Berufen tätige Kontaktpersonen von Omikron-Infizierten. Wie das Gesundheitsministerium in Kiel am Donnerstag mitteilte, können unter anderem Mitarbeiter aus dem Gesundheits- und Bildungsbereich oder den Rettungsdiensten eine Quarantäne bereits nach fünf statt nach zehn Tagen durch einen negativen PCR-Test beenden. Bedingung ist eine doppelte Impfung.

Laut Ministerium ist diese Regelung Teil einer Aktualisierung der Absonderungsregeln, um die Handlungsfähigkeit der Gesundheitsämter „vor dem Hintergrund der bestehenden Dominanz der Omikron-Variante in Schleswig-Holstein und der sehr dynamischen Infektionslage mit weiter hohen und steigenden Neuinfektionen“ zu erhalten. Generell müssen geimpfte Kontaktpersonen von Infizierten nur noch dann in Quarantäne, wenn eine sogenannte besorgniserregende Virusvariante wie Omikron bei dem Infizierten in ihrem Umfeld festgestellt wurde.

Für Beschäftigte in den zentralen Bereichen der Daseinsfürsorge lägen aber „Ausnahmen“ im Ermessen der Gesundheitsämter, sofern eine Bestätigung des Arbeitgebers vorliege. In diesem Fall könnten geimpfte Kontaktpersonen ihre Quarantäne zumindest „zum Zwecke der Arbeitsaufnahme“ bereits nach fünf Tagen mittels PCR-Test beenden.

Konkret genannt wurden in der Mitteilung etwa Beschäftigte aus dem Medizin- und Pflegebereich, Mitarbeiter von Polizei und Feuerwehr, des Bildungssektors, der Kinderbetreuung, der Telekommunikation sowie der Energie- und Wasserversorgung. Notfalls könnten für die Berufe auch „quarantäneersetzende Maßnahmen“ angewandt werden, um die Versorgung nicht zu gefährden, führte das Ministerium weiter aus. Die Gesundheitsämter seien schon am Mittwoch informiert worden.

Laut Ministerium setzt Schleswig-Holstein damit bewusst bereits vor einer etwaigen bundeseinheitlichen Verständigung einen Teil der Maßnahmen zur Verkürzung der Isolations- und Quarantänezeiten für Beschäftigte in relevanten Berufsfeldern um, über die am Freitag abschließend die Ministerpräsidentenkonferenz beraten soll. Die Änderungen entsprechen dabei den Empfehlungen, welche die Gesundheitsministerkonferenz der Länder am Mittwoch abgab.

Bei anderen Aspekten wie einer möglichen Verkürzung der Isolation von Infizierten will die Kieler Landesregierung nach Angaben des Gesundheitsministeriums dagegen erst das Gipfeltreffen von Bund und Ländern am Freitag abwarten. Schleswig-Holstein ist derzeit schon von einem starken Anstieg der Infektionszahlen betroffen, weil sich dort bereits die leicht übertragbare Omikron-Variante durchsetzt.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Landesregierung am Donnerstag bei 405 und damit deutlich über dem Bundesschnitt. In mehreren Kreisen erreichte sie bereits Werte von mehr als 500, im Kreis Dithmarschen lag sie bei 671. In den vergangenen Tagen etwa hatten bereits erste Kliniken Alarm geschlagen, weil zahlreiche ihrer Mitarbeiter wegen Quarantäne ausfielen. Bundesweit werden wegen des Infektionsdynamik durch Omikron Personalengpässe in strategischen Bereichen erwartet.

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