Professor in Marokko wegen Vergabe guter Noten gegen Sex verurteilt

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Ein marokkanischer Universitätsprofessor ist zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er gute Noten im Austausch für Sex vergab. Wie lokale Medien am Mittwoch berichteten, wurde der Dozent für Wirtschaftswissenschaften an einer Universität in Settat bei Casablanca, des „unanständigen Verhaltens“, der „Gewalt“ und „sexueller Belästigung“ für schuldig befunden. Es ist das erste Urteil in dem Sex-Skandal, der die Hochschullandschaft in dem konservativen Land erschüttert.

Eine der Klägerinnen verzichtete Berichten zufolge gegen eine Entschädigung in Höhe von 70.000 Dirham (6640 Euro) auf weitere rechtliche Schritte. Der Professor war im Dezember zusammen mit vier anderen Kollegen angeklagt worden. Ihnen wird unter anderem „Anstiftung zur Unzucht“ und „Gewalt gegen Frauen“ vorgeworfen. Die anderen vier Angeklagten sollen am Donnerstag erneut vor Gericht erscheinen.

Der Skandal war im September von lokalen Medien publik gemacht worden, nachdem auf Internetplattformen anzügliche Nachrichten zwischen einem der strafrechtlich verfolgten Professoren und seinen Studentinnen aufgetaucht waren. Seitdem kam es zu weiteren Enthüllungen an anderen Hochschulen. Kürzlich wurde ein Dozent einer Hochschule in Oujda suspendiert. Lokalen Medienberichten zufolge soll er von Studentinnen sexuelle Handlungen im Austausch für gute Noten gefordert haben.

In den vergangenen Jahren war über mehrere Fälle von sexueller Belästigung von Studentinnen durch ihre Professoren an marokkanischen Universitäten berichtet worden. Meistens wurden jedoch keine offiziellen Beschwerden eingereicht und wenn doch, blieben diese meist ohne Folgen.

Frauenrechtsgruppen zufolge ist sexuelle Gewalt in dem nordafrikanischen Land weit verbreitet, wird aus Angst vor Repressalien und Rufschädigung aber nur selten zur Anzeige gebracht. Nach jahrelangen hitzigen Debatten hatte Marokko 2018 härtere Strafen für sexuelle Belästigung, Missbrauch und Misshandlungen eingeführt. Der Druck auf die Behörden, dies tatsächlich durchzusetzen, war zuletzt weiter gestiegen.

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