Die spanische Regierung hat die Preise für Corona-Selbsttests auf knapp unter drei Euro begrenzt. „Die einstimmige Entscheidung war, den maximalen Verkaufspreis auf 2,94 Euro festzulegen“, sagte die spanische Gesundheitsministerin Carolina Darias am Donnerstag. Zuvor war die Kritik an hohen Preisen von sieben bis zwölf Euro pro Test immer lauter geworden. Die neue Preisbegrenzung soll am Samstag in Kraft treten.
Darüber hinaus kündigte die Gesundheitsministerin an, dass Spanien auch die dritte Impfung für 18- bis 39-Jährige ermöglichen werde. Die Frist nach der zweiten Impfung werde außerdem von derzeit sechs auf fünf Monate verkürzt.
Kritiker bemängelten, die Preisbegrenzung sei zu spät verabschiedet worden. Während der Weihnachtszeit war die Nachfrage nach Selbsttests in die Höhe geschossen, es kam zu Engpässen und deutlich erhöhten Preisen.
„Wenn (Ministerpräsident Pedro) Sanchez vernünftig wäre, dann wären die Selbsttests umsonst“, erklärte Teodoro García Egea von der konservativen Oppositionspartei Partido Popular (PP) am Mittwoch bei Twitter. „Wir fordern, dass die Regierung die Selbsttests subventioniert, so dass sie maximal zwei Euro kosten“.
Auch die Verbraucherschutzorganisation Facua kritisierte den neuen Preis als „komplett unvernünftig“. Der Maximalpreis liege oberhalb des Niveaus in anderen EU-Ländern. Hersteller könnten so weiterhin „einen enormen Profit machen“.
Die Gesundheitsministerin Darias begründete den Zeitpunkt der Preisbegrenzung mit der Sorge um Engpässe. „Das Ziel war, das Angebot zu sichern und sobald das erreicht war, haben wir eine Preisbegrenzung eingeführt“, sagte sie.
Wie die meisten EU-Staaten verzeichnete auch Spanien zuletzt eine neue Welle von Corona-Fällen aufgrund der Omikron-Variante. Innerhalb von 24 Stunden infizierten sich am Mittwoch 179.125 Menschen, ein neuer Höchststand in Spanien. Bisher hat das Land knapp 7,8 Millionen Corona-Fälle verzeichnet, über 90.000 Menschen starben seit März 2020 an oder mit Corona.