Die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus lässt die Patientenzahlen in den Kliniken steigen: In Regionen mit besonders hohen Inzidenzzahlen wie etwa Bremen, Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein mache sich die Omikron-Welle bereits bemerkbar, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der „Augsburger Allgemeinen“ (Montagausgabe). Dort seien mehr Patientenaufnahmen mit Covid-Erkrankungen auf den Normalstationen zu verzeichnen – allerdings noch nicht auf den Intensivstationen.
Es sei aber mit zusätzlichen Belastungen zu rechen, sagte Gaß. „Wenn die Modelle sich bewahrheiten und wir schon sehr bald mit mehr als 100.000 Infizierten pro Tag rechnen müssen, werden auch weiterhin viele Patienten im Krankenhaus versorgt werden müssen“, sagte er. „Im Unterschied zu vorangegangenen Wellen werden Patienten in den kommenden Wochen aber wohl vermehrt in den Normalstationen ankommen, da die Wahrscheinlichkeit, einen schweren Verlauf zu haben, bei Omikron geringer ist.“
Aktuell würden rund 3000 Corona-Patienten auf den Intensivstationen versorgt, sagte der Krankenhausgesellschafts-Präsident. „Das sind zwar deutlich weniger als auf dem Höhepunkt der vierten Welle, aber wir sind weiterhin auf einem hohen Niveau.“
Die Kliniken seien zwar gut auf die Welle vorbereitet, stünden aber vor zusätzlichen Herausforderungen. „Aufgrund der Omikron-Variante wird es wahrscheinlich infolge von Isolierung und Quarantäne zudem zu mehr Personalausfällen in den Kliniken kommen“, sagte Gaß. Er appellierte deshalb an Haus- und Fachärzte, Patienten, die nicht unbedingt im Krankenhaus behandelt werden müssten, soweit es geht ambulant zu versorgen.