Polizei und Zoll haben in Nordrhein-Westfalen eine Drogenhändlergruppe zerschlagen. Dabei wurden bei mehreren Einsätzen vier Männer festgenommen und Drogen im Gesamtwert von über 1,4 Millionen Euro beschlagnahmt, wie die Kölner Staatsanwaltschaft und der Zoll in Essen am Montag mitteilten. Die beteiligten Behörden ermittelten demnach seit Sommer vergangenen Jahres gegen eine siebenköpfige Tätergruppierung wegen des Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln und Schusswaffen.
Auf die Spur der Tatverdächtigen führte die Ermittler die Auswertung kryptierter Mobilfunkgeräte, sogenannte Kryptochats. Die Beschuldigten im Alter von 22 bis 31 Jahren sollen sich Drogen – pro Lieferung jeweils bis zu einem dreistelligen Kilogrammbereich – aus dem europäischen Ausland liefern lassen und dann im Großraum Köln weiterverkauft haben.
Am 20. Januar konnten die Zollfahnder dann einen Lkw bei der Anlieferung von Betäubungsmitteln an einer Halle in Kerpen beobachten und zugreifen. Die Beamten fanden 130 Kilogramm Marihuana versteckt im doppelten Boden des Lastwagens und 20 Kilogramm Haschisch im Fahrerhaus. Ein 31-jähriger Hauptbeschuldigter, ein 22-Jähriger und der 50-jährige Lkw-Fahrer wurden festgenommen.
Bei den anschließenden Wohnungsdurchsuchungen in Elsdorf und Bonn beschlagnahmten die Ermittler elektronische Beweismittel und Munition. Die Auswertung der Spuren ergab den Angaben zufolge den Hinweis auf eine „Bunkerwohnung“ in Bonn. Die Beamten durchsuchten auch diese und stellten einen Revolver, Munition, diverse Mobiltelefone und andere Beweismittel sicher. Gegen die drei Festgenommenen wurde Untersuchungshaft angeordnet.
Bei neun weiteren Durchsuchungen am 27. Januar in Köln, Dormagen und Elsdorf beschlagnahmten die Beamten unter anderem über 170.000 Euro an Bargeld. Zudem wurde ein zweiter 29-jähriger Hauptbeschuldigter festgenommen. Auch für ihn wurde Untersuchungshaft angeordnet.