Eckpunkte-Papier: Altenpfleger sollen bis zu 550 Euro Corona-Bonus bekommen

Pflegekraft (über cozmo news)
Pflegekraft (über cozmo news)

Die Pflegekräfte in Deutschland sollen den geplanten Corona-Bonus für „herausragende Leistungen“ in der Pandemie bekommen. Der Höchstbetrag für Kräfte in der Altenpflege soll bei 550 Euro liegen, wie es nach AFP-Informationen vom Dienstag im Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministeriums zum Pflegebonus heißt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stellte weitere Verbesserungen für die Pflegekräfte in Aussicht.

Von der vorgesehenen Milliarde sollen je 500 Millionen Euro für Pflegeprämien im Bereich der Krankenhäuser sowie der Pflegeeinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Als „herausragende Leistung“ werden in dem Eckpunktepapier besondere Belastungen genannt, denen die Beschäftigten wegen der Behandlung von Covid-Patienten ausgesetzt waren. Dazu zählen umfassendere Hygienemaßnahmen und das erhöhte Risiko, sich selbst anzustecken, oder der größere Betreuungsaufwand für Covid-Infizierte.

Der Pflegebonus in der Altenpflege soll den Eckpunkten zufolge ab dem 30. Juni, spätestens bis zum 31. Dezember 2022 von den Arbeitgebern ausgezahlt werden. Profitieren sollen Beschäftigte von Pflegediensten und Pflegeheimen, die zwischen dem 1. November 2020 und dem 30. Juni 2022 für mindestens drei Monate in der Altenpflege tätig waren und am 30. Juni 2022 noch beschäftigt sind.

Der Bonus in der Altenpflege soll gestaffelt ausgezahlt werden: Den höchsten Betrag von bis zu 550 Euro bekommen demnach Vollzeitbeschäftigte in der direkten Pflege und Betreuung.

Bis zu 370 Euro soll es für Personal geben, das mindestens 25 Prozent der Arbeitszeit in der direkten Pflege und Betreuung mitarbeitet. Dies könnten etwa Beschäftigte aus Verwaltung, Haustechnik, Küche, Gebäudereinigung, Empfangs- und Sicherheitsdienst, Garten- und Geländepflege, Wäscherei oder Logistik sein.

Bis zu 330 Euro sollen Auszubildende bekommen, bis zu 190 Euro sonstige Beschäftigte und bis zu 60 Euro Helfer im Freiwilligendienst oder im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ).

In dem Eckpunktepapier ist von einer möglichen Ausweitung des finanziellen Rahmens in der Altenpflege auf 1000 Euro die Rede, analog zum Verfahren im Jahr 2020. Dies befinde sich in der Diskussion.

Im Krankenhausbereich sollen sich die Prämien „in erster Linie an Pflegekräfte in der Pflege am Bett richten“, heißt es in den Eckpunkten. Pflegekräfte im Bereich der Intensivpflege sollten einen höheren Bonus erhalten als Pflegekräfte in anderen Bereichen.

Die 500 Millionen Euro für die Krankenhäuser sollen an Kliniken verteilt werden, die zwischen Januar und Dezember vergangenen Jahres mehr als zehn Beatmungsfälle hatten. Profitieren sollen demnach 280.000 Pflegekräfte in etwa 837 Krankenhäusern. In diesen wurden 95 Prozent aller Covid-Patienten versorgt. Das Gesetz soll bis Mai vom Bundestag und im Juni im Bundesrat beschlossen werden.

Der Bonus soll an die Pflegenden gehen, und keine anderen Berufsgruppen, wie Lauterbach im ZDF sagte. Darüber hinaus sollten ihre Arbeitsbedingungen und die Personallage verbessert werden.

Der Linken-Abgeordnete Ates Gürpinar kritisierte, der Bonus mit dem Höchstwert von 550 Euro sei „blanker Hohn“. Vielmehr sei ein um mehrere hundert Euro erhöhter Lohn monatlich erforderlich. Auch die Stiftung Patientenschutz bezeichnete die Pläne als unzureichend. Von den in Aussicht gestellten 3000 Euro komme am Ende nur ein Sechstel in der Altenpflege an, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

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