Die Untervariante des Coronavirus Omikron BA.2 führt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht häufiger zu schweren Krankreitsverläufen als der bislang weltweit vorherrschende Typ BA.1. „Wir sehen keinen Unterschied (…) in Bezug auf das Risiko einer Krankenhauseinweisung“, sagte die für Corona zuständige WHO-Expertin Maria Van Kerkhove am Dienstag. Die Ergebnisse einer zunächst nicht gegengeprüften Studie mit Hamstern hatten eine höhere Gefährlichkeit des Erregers nahegelegt.
Die derzeit in den meisten Teilen der Welt dominante Untervariante BA.1 von Omikron führt nachweislich deutlich seltener zu schweren Krankheitsverläufen als vorher dominante Corona-Erreger wie Delta oder Alpha. Weil sie zugleich deutlich ansteckender ist, hatte die Verbreitung von Omikron zwar zu massiven Anstiegen der Fallzahlen geführt. Die Gesundheitssysteme kamen in den meisten Ländern dennoch nicht an ihre Kapazitätsgrenzen.
Erste Berichte über ein vermeintlich höheres Risko für schwere Verläufe bei Omikron BA.2 hatten Sorge ausgelöst. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die Ministerpräsidenten der Bundesländer unter Verweis auf die BA.2-Variante vor voreiligen Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt. BA.2 hatte sich in Europa zuletzt vor allem in Dänemark ausgebreitet.
WHO-Ärztin Van Kerkhove gab in dieser Hinsicht nun Entwarnung. Und auch in einem weiteren Punkt hatte sie Positives zu berichten: „Wenn wir einen Rückgang der Fälle in Ländern sehen, führt BA.2 offenbar nicht zu einem Wiederanstieg.“ Das sei wichtig, weil es nahelege, dass eine überstandene Infektion mit einem der Typen wohl zumindest für eine Zeit vor einer erneuten Ansteckung schützt.