Die Evakuierung der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist am Dienstag fortgesetzt worden. Weitere 2000 Autos mit Zivilisten hätten die Stadt über einen Fluchtkorridor verlassen können, erklärte die Stadtverwaltung. Wieviele Menschen die Stadt auf diese Weise verlassen konnten, blieb zunächst offen.
Mariupol wird seit fast zwei Wochen von russischen Truppen belagert und ist seitdem von der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Energie abgeschnitten. Hilfsorganisationen sprachen von einer katastrophalen Lage vor Ort. Die Stadtverwaltung gab die Zahl der Todesopfer mit 2100 an.
Mehrere vorausgegangene Versuche, Zivilisten in Sicherheit zu bringen, waren zunächst fehlgeschlagen. Die russische und die ukrainische Seite machten sich gegenseitig dafür verantwortlich. Am Montag hatten dann erstmals 160 Autos die Stadt über einen Fluchtkorridor über Berdjansk in Richtung der Stadt Saporischschja verlassen können.
Mariupol liegt etwa 55 Kilometer von der russischen Grenze und 85 Kilometer von der Separatistenhochburg Donezk entfernt. Sollte sie von der russischen Armee eingenommen werden, würde dies den Zusammenschluss zwischen russischen Einheiten aus der Krim und Kräften aus dem Separatistengebiet im Donbass ermöglichen.