Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida hat bei seinem Besuch in Neu Delhi den Druck auf den indischen Regierungschef Narendra Modi im Zusammenhang mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine erhöht. Russlands Angriff auf die Ukraine erschüttere das „Fundament der internationalen Ordnung und muss mit Entschlossenheit angegangen werden“, sagte Kishida bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem indischen Kollegen Narendra Modi. Dieser erwähnte den Ukraine-Krieg hingegen nicht direkt.
In einer gemeinsamen schriftlichen Erklärung forderten Kishida und Modi anschließend ein sofortiges Ende der Gewalt und betonten, „dass es für die Lösung des Konflikts keine andere Wahl gibt als den Weg des Dialogs und der Diplomatie“. Ohne ein Land zu nennen, betonten sie die Notwendigkeit, Konflikte im Einklang mit dem Völkerrecht zu lösen und „auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt“ zu verzichten.
Indien wird von seinen westlichen Partnern für seine Haltung gegenüber Russland kritisiert. Im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern der sogenannten Quad-Allianz – bestehend aus Japan, Australien und den USA – hat sich Indien bei drei UN-Abstimmungen, in denen das Vorgehen Moskaus verurteilt wurde, der Stimme enthalten. Delhi forderte lediglich ein Ende der Gewalt.
Moskau ist seit Sowjetzeiten Indiens wichtigster Waffenlieferant. Allerdings braucht Indien angesichts eines immer selbstbewusster auftretenden Chinas auch mehr Unterstützung von der Quad-Allianz und anderen Ländern.