Shirley Bassey: Das unbestrittene Bond-Girl der Musikwelt wird 85

Shirley Bassey - Bild: Daniel Kruczynski/CC BY-SA 2.0
Shirley Bassey - Bild: Daniel Kruczynski/CC BY-SA 2.0

Bond-Songs haben schon viele angesehene Künstler gesungen. Aber keine hat den Sound der legendären britischen Agentenfilme so sehr geprägt wie die Soul-Diva Shirley Bassey, die am Samstag 85 Jahre alt wird. Mit 007-Hymnen wie „Goldfinger“, aber auch anderen Hits wie „I am what I am“ und „Big Spender“ hat die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Britin mit der kraftvollen, tiefen Stimme im Laufe ihrer Karriere etwa 140 Millionen Platten verkauft.

Am 8. Januar 1937 kam Shirley Bassey in einem Arbeitervorort der walisischen Stadt Cardiff als jüngstes von sieben Kindern zur Welt. Als sie gerade einmal zwei Jahre alt war, verließ der Vater, ein nigerianischer Seemann, die Geschwister und ihre britische Mutter.

Schon früh machte Shirley mit ihrer außergewöhnlichen Stimme auf sich aufmerksam. Allerdings ging sie ihrem Umfeld damit auf die Nerven. „Ich wurde wirklich nicht ermutigt“, erzählte sie später einmal. „Alle haben mir gesagt, ich soll leise sein.“

Mit 15 arbeitet Bassey tagsüber als Packerin in einer Emaille-Fabrik, abends und an den Wochenenden singt sie in Pubs und Clubs. Mit 16 wird sie von einer musikalischen Wandertruppe unter Vertrag genommen und geht nach London, aber da sie schwanger wird, muss sie zu ihrem Job in der Fabrik zurückkehren.

Die dunkelhäutige alleinstehende Mutter beißt sich durch und veröffentlicht mit 19 ihre erste Platte „Burn My Candle“. Der Text wird als zu suggestiv empfunden und zensiert. Ein Jahr später landet Bassey mit dem „Banana Boat Song“ einen Hit, der sie bis in die USA bekannt macht.

1960 stürmt Bassey mit Songs wie „As Long As He Needs Me“ die britischen Hitparaden. Nur drei Jahre später singt Bassey, die inzwischen mit dem Produzenten Kenneth Hume verheiratet ist, im Weißen Haus für US-Präsident John F. Kennedy.

Zum unumstrittenen internationalen Star wird Bassey 1964 mit ihrem Titelsong zum Bond-Film „Goldfinger“. Ab 1968 darf die Sängerin wegen des Vorwurfs der Steuerflucht allerdings nicht mehr in ihrer Heimat arbeiten, ihre Karriere leidet. Nach ihrer Scheidung von Hume heiratet Bassey den Hotelmanager Sergio Novak, die Ehe hält bis 1977.

Ab 1970 darf Bassey wieder in Großbritannien arbeiten. Es folgt eine produktive Zeit mit etwa 20 Alben wie „And I Love You So“, „Never, never, never“ und „Good, Bad but Beautiful“ sowie den zwei Bond-Titelsongs „Diamonds Are Forever“ 1971 und „Moonraker“ 1979.

„Wenn sie singt, senden ihre Augen Blitze aus“, beschrieb Basseys Biograf Peter Hogan 2008 die Bühnenwirkung der für ihre glamourösen Outfits bekannten Sängerin. Bassey suche „nicht nur die Aufmerksamkeit des Publikums, sie will mit ihm flirten“.

1985 wird Basseys 21-jährige Tochter Samantha tot im Fluss Avon in Bristol gefunden. Shirley Bassey, die noch drei weitere Kinder hat, stürzt in eine tiefe persönliche Krise. Es wird still um die Popdiva.

Doch 1997 meldet sich Bassey eindrucksvoll zurück. Mit dem Song „History Repeating“ mit der Elektro-Gruppe „The Propellerheads“ erobert sie Platz eins der britischen Dancefloor-Charts.

2007 tritt sie beim Glastonbury-Festival auf, und 2009 veröffentlicht sie das Album „The Performance“, für das sie mit Künstlern wie den Pet Shop Boys und den Kaiser Chiefs zusammenarbeitete. Zuletzt brachte Bassey 2020 das Album „I Owe it All to You“, eine Mischung aus neuen Songs und Cover-Versionen, heraus.

Elizabeth II. erhob Bassey im Jahr 2000 zur Dame Commander of the British Empire. Bassey sang schon mehrmals für die Queen und das britische Königshaus, natürlich auch „Diamonds Are Forever“. So wie Diamanten werden wohl auch Basseys Hits überdauern.

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