Guineas abgesetzter Präsident Condé darf vorerst das Land verlassen

Alpha Condé - Bild: Kremlin.ru / CC BY
Alpha Condé - Bild: Kremlin.ru / CC BY

Der bei einem Putsch in Guinea entmachtete Präsident Alpha Condé darf das westafrikanische Land verlassen. In einer am Freitag im Fernsehen verlesenen Erklärung der Regierung hieß es, dass Condé die Genehmigung erhalten habe, „für einen Monat zu Konsultationen ins Ausland zu gehen“. Es wurde kein Ausreisedatum genannt. Die Freilassung des 83-Jährigen war eine der Kernforderungen internationaler Organisationen.

Laut der Angaben vom Freitag hatte die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Ecowas) vermittelt. Ecowas hatte nach dem Sturz Condés die Mitgliedschaft Guineas ausgesetzt, um Druck für die Freilassung des ehemaligen langjährigen Staatschefs zu erzeugen. Condé hatte 12 Wochen in Isolationshaft verbracht, bevor die Militärjunta ihm erlaubte, mit seiner Frau in einem Vorort der Hauptstadt Conakry zu leben. Berichten zufolge stand er weiterhin unter Hausarrest.

Die vom jetzigen Übergangspräsidenten Mamady Doumbouya angeführten Putschisten hatten Condé Anfang September abgesetzt. Condé war 2010 der erste demokratisch gewählte Präsident Guineas nach Jahrzehnten der Diktatur. Menschenrechtsaktivisten kritisierten jedoch den zunehmend autoritären Führungsstil des Staatsoberhauptes. Im Oktober 2020 wurde er bei einer umstrittenen Wahl zum Sieger erklärt, was zu Massenprotesten führte. Bei Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften wurden damals dutzende Menschen getötet.

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