Laborverband warnt vor zu hohen Erwartungen beim Ausbau von PCR-Testkapazitäten

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Die medizinischen Labore in Deutschland haben vor hohen Erwartungen beim von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossenen Ausbau der PCR-Testkapazitäten gewarnt. „Da erwarte ich von einem amtierenden Gesundheitsminister schon eine Antwort, wie das gehen soll“, sagte der Vorsitzende des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Dienstagausgaben). „Wir können die Kapazitäten nicht beliebig von heute auf morgen ausbauen.“

Ein solcher Schritt erfordere „zeitnahe“ Gespräche und eine „klare Aussage“ über den tatsächlichen Bedarf, sagte Müller dem RND. Die Labore hätten bereits seit Oktober zusätzliche Kapazitäten für 500.000 PCR-Testungen geschaffen. Er betonte: „Obwohl die Politik sich dafür häufig selbst lobt, haben das die Labore in Eigenverantwortung getan.“

Auch aktuell werde die Grundsicherung noch von den Laboren alleine getragen. „Wenn die Politik mehr PCR-Testkapazitäten fordert, muss sie auch die Rahmenbedingungen dafür schaffen und für eine finanzielle Absicherung sorgen für den Fall, dass diese nicht gebraucht werden“, forderte der Verbandschef.

Wegen knapp werdender Testkapazitäten angesichts der explodierenden Infektionszahlen hatten die Spitzen von Bund und Ländern bei ihrer Konferenz am Montag eine Priorisierung der PCR-Tests beschlossen. Klinikpersonal und Risikopatienten sollen Vorrang bei PCR-Tests bekommen. Gleichzeitig sollten „alle Anstrengungen unternommen werden, die PCR-Testkapazitäten zu erhöhen“.

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