BA schätzt Kosten von Kurzarbeit in Corona-Krise auf 46 Milliarden Euro

Detlef Scheele - Bild: BA
Detlef Scheele - Bild: BA

Der Bund hat seit Beginn der Corona-Pandemie 42 Milliarden Euro für Kurzarbeitergeld ausgegeben. Dazu gehörten die Mittel aus der einstigen Rücklage der Bundesagentur für Arbeit (BA), die dann mit Bundesmitteln aufgestockt worden seien, sagte Heil dem Berliner „Tagesspiegel“ vom Sonntag. Bis Ende 2022 rechnet die Bundesagentur für Arbeit mit Gesamtkosten durch die Kurzarbeit von etwa 46 Milliarden Euro.

„Kurzarbeit war verdammt teuer. Aber die Alternative, nämlich die Rückkehr von Massenarbeitslosigkeit zuzulassen, wäre für Deutschland sozial und ökonomisch viel, viel teurer gewesen“, sagte Heil. Das aufgewandte Geld sei nicht verschwunden, sondern habe im Wirtschaftskreislauf mitgeholfen, die Volkswirtschaft zu stabilisieren.

„Nach unseren Erkenntnissen hat Kurzarbeit bis zu drei Millionen Arbeitsplätze in Deutschland gesichert“, sagte der Arbeitsminister weiter. Zu Beginn der Pandemie seien etwa sechs Millionen Menschen in Kurzarbeit gewesen, jetzt noch ungefähr eine Million. Ein weiterer positiver Effekt sei, dass Unternehmen jetzt, wo Öffnungen möglich sind, ihre Fachkräfte an Bord hätten, um durchzustarten.

Andere Länder haben sich an unserem Modell orientiert“, betonte Heil. „Der amerikanische Arbeitsminister sagte mir, dass ‚The Kurzarbeit‘ da ein eigener Begriff wie „Kindergarten“ geworden ist. Das ist doch eine schöne Chiffre für gutes Krisenmanagement.“ Der Bundestag hatte am Freitag die coronabedingten Regelungen für Kurzarbeit verlängert. Kurzarbeitergeld kann vorerst weiter bis zum 30. Juni gezahlt werden. Zugleich wurde die maximale Bezugsdauer von 24 auf 28 Monate verlängert.

Auch BA-Chef Detlef Scheele sprach in der „Rheinischen Post“ von Kosten durch die Kurzarbeit seit Anfang 2020 von etwa 42 Milliarden Euro. „Sollte die Krise in diesem Jahr zu Ende gehen, dürften es am Ende vielleicht 46 Milliarden Euro gewesen sein“, fügte er hinzu.

Dies sei „gut angelegtes Geld“, betonte auch Scheele. Der Anstieg der Arbeitslosenzahl wäre „bis zu drei Mal teurer geworden“. Auch sei die aktuelle Entwicklung bei der Kurzarbeit besser als noch Ende 2021 erwartet: „Die Zahlen bei der Kurzarbeit gehen nicht so hoch, wie wir das zu Beginn der vierten Corona-Welle im November noch prognostiziert hatten.“ Im Jahresschnitt 2022 „steuern wir auf gut 300.000 Menschen in Kurzarbeit zu“.

Das Defizit der Bundesagentur werde am Jahresende allerdings über der Summe von einer Milliarde Euro liegen, die bisher kalkuliert worden sei, erläuterte der BA-Chef. Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung steige 2023 wie bereits geplant auf 2,6 Prozent, müsse danach aber nicht weiter erhöht werden.

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