Eine Ode an die Freundschaft machte Carole King unsterblich

Carole King - Bild: rocor/CC BY-NC 2.0
Carole King - Bild: rocor/CC BY-NC 2.0

Lange Zeit stand Carole King im Hintergrund. Als Songschreiberin komponierte die Musikerin Hits für andere, ihren ersten, „Will You Love Me Tomorrow“ für die Band „The Shirelles“, mit nur 17 Jahren. Mit ihrem Album „Tapestry“ gelang ihr dann der große Durchbruch als Sängerin, Lieder wie „It’s Too Late“, „I Feel the Earth Move“ und „You’ve Got A Friend“ sind schon lange Klassiker. Am Mittwoch wird King, eine der erfolgreichsten Musikerinnen der Geschichte, 80 Jahre alt.

King hat sich nie in erster Linie als Sängerin begriffen. „Es ist mein größtes Vergnügen zu hören, wie andere meine Songs singen“, sagte sie 2012 bei einer Podiumsdiskussion. Dem Magazin „Rolling Stone“ verriet sie im vergangenen Jahr, sie habe sich ursprünglich nicht als Sängerin auf einer Bühne gesehen. „Ich wollte immer nur eine Songschreiberin sein“. Ihre Lieder habe sie lange nur in kleinem Kreis vorgetragen, um sie anderen Interpreten anzubieten.

Dann hätten der Sänger James Taylor – ein enger musikalischer Weggefährte – und der Produzent Lou Adler sie ermutigt, vor einem „größeren Publikum“ aufzutreten. „Ich hatte keine Ahnung, wie groß das Publikum einmal sein würde.“ Kings Erfolg war durchschlagend: Mehr als 100.000 Zuhörer zog sie 1973 bei einem Konzert im Central Park in New York an.

In der US-Ostküstenmetropole war King am 9. Februar 1942 als Carol Joan Klein in eine jüdische Familie geboren worden, ihre Mutter war Lehrerin, ihr Vater Feuerwehrmann. Schon früh entdeckte und förderte die Familie Kings musikalisches Talent, ihre Mutter brachte ihr ab dem Alter von vier Jahren das Klavierspielen bei. In der Schule schrieb King dann ihre ersten Songs. Musik war für sie eine „Nische“, um bei Mitschülern beliebt zu sein, wie sie einmal sagte.

An Fahrt gewann ihre Karriere, als sie an der Hochschule Gerry Goffin kennenlernte, den sie – schwanger – im Alter von 17 Jahren heiratete. Zusammen schrieb das Paar jahrelang Songs für andere Musiker, darunter „(You Make Me Feel Like) A Natural Woman“ für Aretha Franklin oder „The Loco-Motion“ für Little Eva.

Ihren großen Durchbruch als Sängerin hatte King dann 1971 mit dem Album „Tapestry“, das ihr gleich vier Grammys bescherte. Die eingängigen Melodien und die positiven Botschaften der Lieder trafen inmitten politisch unruhiger Zeiten in den USA auf ein begeistertes Publikum.

Mit mehr als 25 Millionen verkauften Alben war „Tapestry“ ein Vierteljahrhundert lang die erfolgreichste Platte einer Sängerin. Der auf dem Album enthaltene Ohrwurm „You Got A Friend“, eine bewegende Ode an die Freundschaft, wurde im selben Jahr von James Taylor aufgenommen, der damit an die Spitze der US-Charts stürmte.

In den folgenden Jahren nahm King eine Reihe weiterer erfolgreicher Alben auf, bevor sie sich aus dem Musikgeschäft und in den Bundesstaat Idaho zurückzog, wo sie sich dem Umweltschutz widmete. Ein großes Comeback hatte die vier Mal verheiratete Sängerin mit den Ringellocken dann 2007 bei einem gemeinsamen Auftritt mit James Taylor anlässlich des 50. Geburtstags des berühmten Konzertsaals Troubadour in Los Angeles. Später folgte eine gemeinsame Welttournee mit Taylor.

Im Laufe ihrer langen Karriere hat King viele Auszeichnungen und Ehrungen erhalten, gleich zwei Mal – als Songwriterin und als Sängerin – wurde sie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Sogar ein Musical, „Beautiful“, widmet sich ihrem Leben und ihrer Musik.

Dass ihre Zeit ausgedehnter Konzerttourneen hinter ihr liegt, scheint die Sängerin nicht zu stören. „Ich war nie ein großer Fan davon, auf Tour zu sein“, sagte sie im vergangenen Jahr dem „Rolling Stone“. „Ich habe wirklich versucht, mein Leben auszubalancieren.“

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