Staatssekretärin: Entsendung von Korvette ist Zeichen von Bündnissolidarität

Symbolbild: Korvette Braunschweig - Bild: Ein Dahmer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Symbolbild: Korvette Braunschweig - Bild: Ein Dahmer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die deutsche Marine am Samstag die Korvette „Erfurt“ zur Verstärkung eines Nato-Einsatzverbands zum Schutz von Nordatlantik und Nordsee entsandt. Nach dem „Beginn eines Angriffskrieges durch Russland in der Ukraine“ gelte es, entschlossen zu handeln und „sichtbare Zeichen der Bündnissolidarität und auch der Abschreckung zu senden“, sagte Siemtje Möller, Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium, in Wilhelmshaven.

Dabei seien auch maritime Beiträge unerlässlich, sagte sie. Mit dem Auslaufen der „Erfurt“ werde die Reaktionsfähigkeit der ständigen Nato-Einsatzverbände gestärkt. Zudem werde der deutsche Beitrag abermals erhöht, sagte Möller und verwies darauf, dass bereits das Flaggschiff „Berlin“ im Rahmen der sogenannten Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1) im Einsatz ist. Deutschland stehe „unverbrüchlich“ zu seinen Verpflichtungen innerhalb der Nato, betonte die Staatssekretärin.

Die SNMG 1 ist laut Marine einer von zwei ständigen Flottenverbänden der Nato, die für den Schutz strategisch wichtiger Seewege zuständig sind. Er ist demnach in Friedenszeiten regulär für den Nordatlantik, die Nordsee und die Ostsee zuständig, könne „bei Bedarf aber sofort in andere Krisengebiete verlegt werden“. Der Verband besteht in der Regel aus mehreren Zerstörern und Fregatten sowie einem Versorger.

Die „Erfurt“ ist eine Korvette des Typs K130. Die mit 61 Soldatinnen und Soldaten besetzten Schiffe verfügen nach Angaben der Bundeswehr über sogenannte Stealth-Technologie, was eine Ortung erschwert. Sie sind mit Raketen bewaffnet, die gegen See- und Landziele bis in eine Entfernung von mehr als 200 Kilometern eingesetzt werden können. Dazu kommen Geschütze. Sie verfügen zudem über weitreichende Radaranlagen.

Die K130-Korvetten der sogenannten Braunschweig-Klasse sind neue Schiffe, die erst seit 2008 in Dienst gingen. Die knapp 90 Metern langen Einheiten sind speziell für militärische Einsätze in flacheren küstennahen Meeren wie der Nord- und Ostsee konzipiert.

Nach Angaben der Marine befand sich die „Erfurt“ eigentlich schon auf dem Weg zu einem Einsatz bei der Unifil-Mission der UNO vor der Küste des Libanon. Zur Begründung der Entsendung zur SNMG 1 hatte die Marine am Freitag auf „die im Moment zugespitzte Russland-Ukraine-Krise und die verstärkte Bedrohung, die insbesondere Deutschlands Partner in Osteuropa wahrnehmen“ verwiesen.

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