Abdeslam räumt im Prozess zu Pariser Anschlägen Teilnahme an Vorbereitungen ein

Justiz (über cozmo news)
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Im Prozess zu den Pariser Anschlägen vom November 2015 hat der Hauptangeklagte Salah Abdeslam sich erstmals zur Vorbereitung der Taten geäußert. Er räumte ein, mehrfach Autos gemietet zu haben, mit denen die späteren Angreifer von Syrien aus nach Europa zurückgefahren wurden. Er selber habe aber nur zwei der fünf Fahrten unternommen, betonte er. Er habe seine „Glaubensbrüder“ abgeholt, sagte er am Dienstag vor Gericht.

„Sie lebten in einer Kriegszone“, erklärte er und zog einen für das Publikum haarsträubend klingenden Vergleich zum Ukraine-Krieg. „Da gibt es doch auch Leute, die Menschen an der Grenze abholen“, sagte der 32 Jahre alte Franzose. Abdeslam antwortete ausweichend auf die Frage, ob er von den Anschlagsplänen seiner Passagiere gewusst habe.

Abdeslam räumte auch ein, in Frankreich Zünder besorgt zu haben, er bestritt aber, gewusst zu haben, dass sie für den Bau von Sprengkörpern dienen sollten. Er sei davon ausgegangen, dass es für ein Feuerwerk gedacht sei, erklärte er.

Beim Verhör geriet er mehrfach verbal mit dem Vorsitzenden Richter aneinander. „Sie sind wohl ein bisschen empfindlich“, antwortete er, als der Richter bei seinen Fragen insistierte. Mehrfach antwortete er „no comment“, vor allem bei Fragen nach seinen Auftraggebern.

Am 13. November 2015 hatten jeweils drei mit Sprengstoffgürteln ausgestattete Männer im Konzertsaal Bataclan, vor Cafés und Restaurants in der Pariser Innenstadt und nahe einem Fußballstadion 130 Menschen getötet. 350 weitere Menschen wurden verletzt. Alle neun Attentäter sind tot. Abdeslam war der einzige, der sich in der Tatnacht seines Sprengstoffgürtels entledigte und flüchtete.

Abdeslam hatte zu Beginn des Prozesses die Anschläge als Racheakt für französische Luftangriffe in Syrien erklärt. „Ich unterstütze den Islamischen Staat“, hatte er betont.

Der Prozess hatte im September begonnen. Angeklagt sind 20 Männer, von denen sechs abwesend sind. Fünf von ihnen gelten als tot, einer sitzt in der Türkei in Haft. Neben Abdeslam sind vier Männer angeklagt, die mutmaßlich für den Einsatz bei Anschlägen vorgesehen waren. Die übrigen Angeklagten haben mutmaßlich logistische Hilfe geleistet, indem sie Abdeslam bei der Flucht halfen oder falsche Papiere besorgten.

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