PIK-Direktor fordert schnelle Abkehr von russischem Gas in der EU

Symbolbild: Gasflamme
Symbolbild: Gasflamme

Der Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Ottmar Edenhofer, fordert eine rasche Abkehr von russischem Gas. Die Europäer würden mit dem Kauf von russischem Gas den russischen Krieg gegen die Ukraine finanzieren. „Das ist nicht zu vertreten“, sagte Edenhofer dem „Handelsblatt“ vom Freitag.

Der russische Präsident Wladimir Putin setze auf Konfrontation „und auf Energie als Waffe“, sagte Edenhofer weiter. „Wenn wir es wirklich ernst meinen mit Sanktionen gegen Russland, dann müssen wir die Gasimporte aus Russland selbst kappen.“ Die Gasimporte aus Russland müssten „nahezu vollständig“ ersetzt werden.

Kurzfristig müssten dann verstärkt Kohlekraftwerke eingesetzt werden, „und zwar vorwiegend Braunkohlekraftwerke“, sagte Edenhofer dem Blatt. Einen verstärkten Einsatz der Atomkraft hält er dagegen nicht für sinnvoll: „Die Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken ist aus meiner Sicht keine realistische Option. Der Rückbau ist schon zu weit fortgeschritten.“ Er sei nicht kategorisch gegen eine Verlängerung der Laufzeiten. „Ich bin nur skeptisch und ich glaube nicht, dass das tatsächlich notwendig ist“, fügte er hinzu.

Der PIK-Chef rechnet im kommenden Winter mit einer schwierigen Gasversorgungslage. „Wenn es hart auf hart kommt, sind Rationierungen möglicherweise nicht zu vermeiden“, sagte er dem „Handelsblatt“. Anwender in der Industrie müssten Einschränkungen in Kauf nehmen, die Heizungen in privaten Haushalten würden dagegen in Betrieb bleiben.

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