Prozess um Großdiebstahl aus Berliner Hauptzollamt nach über einem Jahr beendet

Justiz
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Mit einem Urteil gegen den letzten Angeklagten ist nach mehr als einem Jahr Verhandlungsdauer vor dem Berliner Landgericht der Prozess um einen Großdiebstahl beim Hauptzollamt zu Ende gegangen. Eine Wirtschaftsstrafkammer verurteilte den 24-jährigen Marius-Ionut A. zu drei Jahren und drei Monaten Haft, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag mitteilte. Der Angeklagte wurde der gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Banden- und Steuerhehlerei schuldig gesprochen.

Ursprünglich gab es in dem im Dezember 2020 begonnen Verfahren sieben Angeklagte – im Alter zwischen 23 und 47 Jahren bei Prozessbeginn. Diese sollen laut Anklage im Januar desselben Jahres als Bande organisiert und gemeinschaftlich rund zwölf Tonnen Diebesgut aus einer Lagerhalle des Berliner Hauptzollamts entwendet haben.

Gegen zwei Angeklagte wurde das Verfahren jedoch im Dezember 2021 wegen geringfügiger Schuld beziehungsweise anderweitiger Verurteilungen eingestellt. Ein weiterer wurde im November desselben Jahres zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt – dieses Urteil ist bereits rechtskräftig.

Für zwei weitere Angeklagte verhängte das Gericht Ende Februar Freiheitsstrafen in Höhe von drei Jahren und neun Monaten sowie drei Jahren und drei Monaten. Einen sechsten Angeklagten verurteilte die Wirtschaftsstrafkammer Anfang März zu vier Jahren und drei Monaten Haft.

Die Beschuldigten sollen laut Anklageschrift unter anderem rund 5,2 Millionen unversteuerte Zigaretten, mehr als acht Tonnen unversteuerten Wasserpfeifentabak und Autoreifen erbeutet haben. Insgesamt soll eine Schadenssumme von rund zwei Millionen Euro entstanden sein.

Der Staatsanwaltschaft sah zudem ein „konspiratives“ Vorgehen der Beschuldigten. So sollen einzelne Mitglieder der Bande zuständig für die Logistik, die Lagerung und den Verkauf des Diebesguts, die Anmietung von Lastwagen und den Einbruch in die Lagerhalle gewesen sein.

Zum Verhängnis wurde den Tatverdächtigen ein von den Ermittlern organisiertes Scheingeschäft. Die Bandenmitglieder sollen versucht haben, den Beamten die acht Tonnen erbeuteten Wasserpfeifentabak für 230.000 Euro zu verkaufen.

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