Schweden kündigt als Reaktion auf Ukraine-Krieg Stärkung des Militärs an

Magdalena Andersson - Bild: Fanni Uusitalo | Prime Minister’s Office
Magdalena Andersson - Bild: Fanni Uusitalo | Prime Minister’s Office

Schweden will nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine seine militärischen Fähigkeiten stärken. Die „allgemeine Bedrohungslage“ habe sich erhöht, sagte Regierungschefin Magdalena Andersson in einer Fernsehansprache am Dienstag. „Schwedens Verteidigungsfähigkeiten müssen gestärkt werden, die Aufrüstung muss vorangetrieben werden.“ Sie kündigte Beratungen über höhere Verteidigungsausgaben an.

Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte Schweden seine Militärausgaben gekürzt. Erst nach der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland im Jahr 2014 beschloss das Parlament eine Kehrtwende. 2017 wurde die Wehrpflicht in Schweden wieder eingeführt und im Januar 2018 die Garnison auf der Ostseeinsel Gotland wiedereröffnet. Im Oktober erhöhte das Land die Verteidigungsausgaben um 40 Prozent und stockte den Verteidigungshaushalt von 2021 bis 2025 umgerechnet 2,5 Milliarden Euro auf.

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine gab Schweden außerdem seinen bisherigen Grundsatz auf, keine Waffen in eine Konfliktregion zu liefern. Am Sonntag kündigte die Regierung kündigte die Lieferung von 5000 Panzerabwehr-Waffen, 5000 Helmen und 5000 Schutzwesten an die Ukraine an.

Schweden ist kein Nato-Mitglied, arbeitet aber eng mit dem Bündnis zusammen. Wie im benachbarten Finnland ist die Debatte über die Mitgliedschaft in dem Militärbündnis in den vergangenen Wochen jedoch neu entfacht worden. Laut einer Umfrage des Senders SVT vom vergangenen Freitag ist die Unterstützung für einen Nato-Beitritt in Schweden mit 41 Prozent historisch hoch.

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