Arbeitgeber fordern zum Tag der Arbeit von Gewerkschaften Zurückhaltung bei Lohn

Rainer Dulger - Bild: Christian Kruppa
Rainer Dulger - Bild: Christian Kruppa

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat die Gewerkschaften vor dem 1. Mai trotz hoher Inflation zu zurückhaltenden Lohnforderungen aufgefordert. „Wir brauchen moderate Tarifabschlüsse – und dies im Sinne beider Sozialpartner, also der Unternehmer wie der Belegschaften“, sagte der BDA-Chef der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitagausgabe). „Die Gewerkschaften können gemeinsam mit uns dazu beitragen, die Inflation zu bändigen“, betonte Dulger.

„Unsere gemeinsame Verantwortung ist es, eine Lohn-Preisspirale zu verhindern. Das geht nur mit einer verantwortungsvollen Tarifpolitik.“ Der Abschluss in der Chemieindustrie und die Entscheidung der Tarifpartner die Tarifverhandlungen erst wieder im Oktober 2022 aufzunehmen, habe Vorbildcharakter für andere Branchen.

„Wir müssen angesichts der veränderten Lage mit Wohlstandsverlusten rechnen“, sagte der Arbeitgeberchef. „Zu viele Krisen kommen derzeit zusammen: Neben dem Krieg in der Ukraine wirkt sich immer noch die Corona-Krise aus. In China werden Häfen geschlossen, sodass uns hier Produkte fehlen.“ Auch der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien sei teuer. „Daher sind die fetten Jahre erst einmal vorbei, das muss uns allen klar sein“, betonte Dulger.

„Unser Ehrgeiz muss es sein, die Rezession möglichst schnell wieder hinter uns zu lassen“, betonte der Arbeitgeberpräsident. „Dabei rechne ich auch mit einer hohen Inflation bis Ende des Jahres.“

Ein Lichtblick sei jedoch die hohe Nachfrage nach deutschen Produkten: „An Aufträgen sollte es die nächsten eineinhalb Jahre nicht mangeln“, sagte Dulger. „Jetzt müssen wir alles daransetzen, die Auftragsbücher auch abarbeiten zu können. Insbesondere die Frage von Rohstoffen und Vorprodukten ist hier entscheidend.“

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