Isolation bei Corona-Infektion ab 1. Mai nur noch auf freiwilliger Basis

Atemwegserkrankung
Atemwegserkrankung

Corona-Infizierte müssen sich ab dem 1. Mai nicht mehr verpflichtend in Isolation begeben. Die neuen Quarantäne- und Isolationsregeln sollten ab diesem Termin auf „Freiwilligkeit“ beruhen, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Montag in Berlin nach Beratungen mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern. Ausgenommen seien Beschäftigte im medizinischen Bereich – für alle anderen gelte dann nur noch „die dringende Empfehlung“, sich im Fall einer Infektion in Selbstisolation zu begeben und nach Ablauf von fünf Tagen freizutesten.

„Die jetzige Regelung funktioniert zwar, ist aber dauerhaft nicht notwendig“, sagte Lauterbach. Ab dem 1. Mai solle ein Verfahren greifen, „dass im Großen und Ganzen auf Freiwilligkeit beruht“. Die Neuregelung gelte für Infizierte mit Symptomen und ohne Symptome gleichermaßen. Die Neuregelung müsse von den Ländern umgesetzt werden.

Für infizierte Beschäftigte im medizinischen Bereich sollten die bisherigen Quarantäne- und Isolationsregeln fortgelten: Sie können sich nach fünf Tagen Isolation freitesten.

Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD), erklärte nach der Video-Schalte: „Den geplanten Strategiewechsel der Quarantäne- und Isolationsregelungen hin zu mehr Eigenverantwortung halten wir für vertretbar.“ In der aktuellen Phase der Pandemie komme es „mehr als zuvor auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen an, sich selbst und andere vor einer Ansteckung zu schützen“.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisierte hingegen die Neuregelung. „Zwiespältiger könnte die Nachricht der Gesundheitsminister kaum sein“, sagte er. „Auf der einen Seite die Mahnung vor dem Virus. Auf der anderen Seite die Verharmlosung der Infektion, die ansteckender ist denn je.“ Für die Hochrisikogruppen, die „mitten unter uns“ leben,“wird es immer gefährlicher“.

Lauterbach wertete den aktuellen Stand des Pandemiegeschehens indessen vorsichtig optimistisch. „Der Wendepunkt scheint erreicht zu sein“, sagte er. „Die Fallzahlen gehen zurück.“ Allerdings sei das Land noch „nicht in einer Situation, in der man entwarnen kann“.

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