Kinderärzte nennen Scheitern der Corona-Impfpflicht „Staatsversagen“

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Die Ablehnung einer Corona-Impfpflicht durch den Bundestag empört Deutschlands Kinderärzte. „Was wir heute im Bundestag erlebt haben, ist keine Sternstunde der Demokratie, sondern ein Staatsversagen mit Ankündigung“, erklärte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, am Donnerstag. „Dass sich der Bundestag nicht einmal auf den Kompromissvorschlag einigen konnte, ist an Fahrlässigkeit kaum noch zu überbieten.“

Im Bundestag waren zuvor sämtliche Vorlagen, die sich mit der Frage einer Corona-Impfpflicht befassten, gescheitert. Ein Gesetzentwurf für eine Impfpflicht ab 60 Jahren, der von vielen Mitgliedern der Ampel-Koalition unterstützt wurde, fand ebenso wenig eine Mehrheit wie ein Antrag der Union, der auf die Vorbereitung einer möglichen späteren Corona-Impfpflicht abzielte.

„Eine allgemeine Impfpflicht ab 60 Jahren wäre im Grunde schon zu wenig gewesen“, urteilte Fischbach. „Aber was wir jetzt haben, ist de facto gar nichts.“

„Wir sehen uns einem Herbst und Winter gegenüber, in dem es sicherlich wieder zu sehr hohen Fallzahlen, vermutlich sogar neuen Varianten kommen wird“, warnte der Kinderärzte-Funktionär weiter. „Die Hauptleittragenden werden dann erneut die Kinder und Jugendlichen sein. Das haben die Erfahrungen der letzten zwei Jahre glasklar gezeigt.“

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