Verbraucherschützer haben darauf hingewiesen, dass die Nebenkosten-Abrechnungen in diesem Jahr die zuletzt drastisch gestiegenen Energiekosten nur bedingt widerspiegeln. „Der Preis-Hammer kommt im nächsten Jahr auf die Verbraucher zu“, sagte der Energie-Experte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) vom Dienstag. Viele Preiserhöhungen im vergangenen Jahr seien vergleichsweise moderat gewesen.
Die große Preiswende bei Strom und Gas habe es zum Jahreswechsel gegeben. Damit dürfte es für viele Haushalte aber erst mit der Abrechnung im kommenden Jahr teuer werden. Auch Vermieter, die ihren Öltank in diesem Jahr füllen mussten, würden die Mehrkosten erst mit der Abrechnung im kommenden Jahr weitergeben, gab der Experte zu bedenken.
Sieverding geht davon aus, dass Versorger im laufenden Jahr die Preise weiter erhöhen werden. „Wann und um wie viel hängt auch mit der Beschaffungsstrategie der Unternehmen zusammen“, sagte er der „NOZ“. Erste Hinweise auf Strompreiserhöhungen im Juli oder August und damit rund um die Abschaffung der EEG-Umlage, die Verbraucher entlasten soll, gebe es bereits.
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte sich am Wochenende angesichts der Gaskrise dafür ausgesprochen, Privathaushalte nicht zu spät mit steigenden Kosten zu konfrontieren. „Wenn die Abschläge erst nächstes Jahr erhöht werden, trifft es viele Menschen unvorbereitet“, sagte er.