Der bislang in Chicago ansässige US-Flugzeugbauer Boeing verlegt seinen Firmensitz näher zur Hauptstadt: Künftig werde der Hauptsitz des Konzerns in Arlington in Virginia nahe Washington sein, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Damit wird Boeing näher an den politischen Entscheidungsträgern und -behörden des Landes sitzen.
Boeing hat bereits eine Niederlassung in Virginia, die das Verteidigungs-, Raumfahrt- und Sicherheitsgeschäft des US-Konzerns gruppiert. Das Gelände soll nun entsprechend ausgebaut werden. Boeing begründete den Wechsel des Firmensitzes offiziell mit „strategischen“ Überlegungen, mit der Nähe zu Kunden und politischen Entscheidungsträgern sowie dem Zugang zu „Talenten“ im Ingenieurs- und Technikbereich. In Virginia soll zudem ein Forschungs- und Technologiezentrum entstehen.
Erst 2001 hatte Boeing seinen Firmensitz von Seattle, wo das Unternehmen noch immer eine Reihe von Werken betreibt, nach Chicago verlegt. Die dortige Präsenz soll nun aber erhalten bleiben, wie das Unternehmen mitteilte.
Boeing kämpft seit längerem mit Produktions- und Lieferproblemen. Für das erste Quartal dieses Jahres gab das Unternehmen einen Milliardenverlust bekannt. Wegen der Flugzeugabstürze mit einer Boeing 737 MAX in den Jahren 2018 und 2019 steht das Unternehmen zudem unter starker Beobachtung der zuständigen US-Behörden. Nun liegt der Hauptsitz künftig in der Nähe des US-Verteidigungsministeriums, der Luftfahrtbehörde FAA sowie des Kongresses.