Für den Plan des Berliner Senats, den von Drogenkriminalität belasteten Görlitzer Park in Kreuzberg zu umzäunen und in den Nachtstunden zu schließen, ist nach Ansicht von Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann bisher wenig Konkretes unternommen worden.
Ihr liege „bis heute keine Planung vor, was sich der Regierende und die Innensenatorin genau vorstellen“, sagte die Grünen-Politikerin dem „Tagesspiegel“. Ungeklärt seien neben konkreten Fragen, wie eine nächtliche Schließung des Parks umgesetzt werden solle, auch die Finanzierung des Vorhabens.
Auch zwei Monate nach dem Sicherheitsgipfel mit dem Senat, auf dem insgesamt 30 Maßnahmen zur Bekämpfung der Drogenkriminalität und Gewalt an besonders belasteten Orten der Stadt beschlossen worden sind, gebe es noch keine konkreten Zusagen, „wie viel Geld es für welche Maßnahmen am Ende gibt“, sagte Herrmann. Die Bezirksbürgermeisterin lehnt die Pläne für eine Umzäunung und nächtliche Schließung des Parks ab: „Eine Schließung des Parks verdrängt das Problem nur, und zwar in Hausflure und Hinterhöfe.“ Man habe heute schon die Situation, dass es im Wrangelkiez und rund um das Kottbusser Tor zu starken Belastungen der Anwohner durch Obdachlosigkeit und öffentlichen Drogenkonsum komme.
Gegen einen Zaun spreche auch die Tatsache, dass viele Anwohner den Park als wichtigen Verbindungsweg nutzen. Außerdem sei eine Straßenbahnlinie durch den Park geplant.