Berufungsprozess zu Umweltaktivistin aus Dannenröder Forst in Gießen gestartet

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit

Vor dem Landgericht im hessischen Gießen hat am Montag der Berufungsprozess um eine Umweltaktivistin begonnen, die bei der Räumung von Baumhäusern im Dannenröder Forst Polizisten angegriffen haben soll. Das Amtsgericht Alsfeld verurteilte die Frau, die ihre Identität nicht preisgibt, im Juni zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten wegen tätlichen Angriffs auf Polizisten und gefährlicher Körperverletzung. Gegen das Urteil legten sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Angeklagte selbst Berufung ein.

Die Frau selbst nennt sich „Ella“, im Justizsystem wird sie als „unbekannte weibliche Person“ – uwP1 – bezeichnet. Das Amtsgericht sah es als erwiesen an, dass sie einem Beamten mit Stiefeln gezielt ins Gesicht und an den Kopf trat. Einem weiteren Beamten stieß sie demnach das Knie ins Gesicht. Die Aktivistin hatte sich damals in etwa 15 Metern Höhe angeseilt, um die Räumung der Baumhaussiedlung im „Camp Nirgendwo“ zu verhindern.

Am Montag äußerte sie sich vor Gericht zu dem Tatvorwurf, räumte ihn aber nicht ein, wie ein Sprecher des Landgerichts sagte. Am Mittwoch soll die Beweisaufnahme in Gießen weitergehen, dann sollen Videoaufnahmen gesichtet werden.

Im Dannenröder Forst hatten Umweltschützer mehr als ein Jahr lang gegen den Ausbau der Autobahn 49 zwischen Gießen und Kassel demonstriert, weil die Straße durch das Waldgebiet führen soll. Das Landgericht setzte Verhandlungstermine bis Anfang März an.

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