Aus der inoffiziellen Vorwahl der Linken in Frankreich ist die ehemalige Justizministerin Christiane Taubira als Siegerin hervorgegangen. Sie unterstützte als Einzige die Bürgerinitiative, die die am Sonntag beendete Online-Abstimmung über die linken Präsidentschaftskandidaten organisiert hatte. Vier der fünf aussichtsreichsten linken Präsidentschaftskandidaten lehnten die Initiative ab.
In der Bewertung lag Taubira vor dem Grünen Yannick Jadot, dem Linken Jean-Luc Mélenchon und der sozialistischen Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sowie dem Europaabgeordneten Pierre Larrouturou. Taubira bedankte sich am Sonntagabend für das Vertrauen und sprach sich für eine „vereinigte Linke“ aus.
Für die Abstimmung hatten sich nach Angaben der Organisatoren 467.000 Wähler registriert. Das Votum fand von Donnerstag bis Sonntag statt.
Nach den bisherigen Umfragen hat keiner der linken Kandidaten eine Chance, in die Stichwahl bei der Präsidentschaftswahl im April gegen Amtsinhaber Emmanuel Macron zu kommen. Macron hat seine Kandidatur noch immer nicht offiziell erklärt, lässt aber keinen Zweifel daran, dass er antreten will. Hinter ihm liegen in den Umfragen derzeit drei rechte Kandidaten: die konservative Valérie Pécresse, Rechtspopulistin Marine Le Pen und der rechtsextreme Eric Zemmour.