Auch die Europäische Fußball-Union (Uefa) zieht Konsequenzen aus dem russischen Angriff auf die Ukraine: Bei einer Sondersitzung des Uefa-Exekutivkomitees am Freitagvormittag soll der russischen Metropole St. Petersburg das für den 28. Mai geplante Champions-League-Finale entzogen werden, wie der Sport-Informations-Dienst (SID) am Donnerstag berichtete. Offen sei aber, ob am Freitag auch schon ein neuer Austragungsort verkündet werde.
Offiziell teilte die Uefa am Donnerstag zunächst lediglich mit, ihre Führung komme zu einer Sondersitzung zusammen, „um die Situation zu bewerten und alle notwendigen Entscheidungen zu treffen“. Am Nachmittag erklärte die Uefa dann, sie verurteile „die Militärinvasion entschieden“ und teile „die Sorge der internationalen Gemeinschaft um die Sicherheitslage in Europa“.
Die Lage werde äußerst ernst genommen, hieß es in der Erklärung weiter. Dem Uefa-Exekutivkomitee gehören auch zwei Deutsche an: DFB-Interimspräsident Rainer Koch sowie der frühe Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge.
Am Dienstag hatte die Uefa eine Verlegung des Endspiels angesichts der Zuspitzung des Ukraine-Konflikts noch offen gelassen. Der britische Premierminister Boris Johnson erklärte am selben Tag eine Austragung des Champions-League-Finales in St. Petersburg für den Fall eines militärischen Angriffs Russlands auf die Ukraine für undenkbar. Am Donnerstagmorgen startete Russland dann einen militärischen Großangriff auf die Ukraine.
Der staatliche russische Energiekonzern Gazprom gehört zu den größten Sponsoren der Uefa. Von den deutschen Vereinen ist im derzeit stattfindenden Achtelfinale der Champions League noch der FC Bayern vertreten.