Zur Stützung des Ölmarkts nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stellen die Industrieländer einen Teil ihrer Notreserven zur Verfügung. Wie die Internationale Energieagentur (IEA) am Dienstag mitteilte, handelt es sich um 60 Millionen Barrel, die die Mitgliedsländer der Organisation freigeben. Das entspricht allerdings nur vier Prozent der Reserven – zusammen halten die 31 Länder 1,5 Milliarden Barrel.
Der 1974 zur Abfederung der Ölkrise gegründeten IEA gehören neben den USA und einer Reihe von EU-Ländern auch Japan und Kanada an. Sie sind verpflichtet, Notreserven für die Versorgung zu halten, diese können aber in einer koordinierten Aktion freigegeben werden. Die nun getroffene Entscheidung solle eine „geeinte und starke Botschaft an die Ölmärkte“ aussenden, um Versorgungsprobleme wegen des Ukraine-Kriegs zu vermeiden, erklärte die IEA.
Der Ölpreis war wegen der Ukraine-Krise zuletzt drastisch gestiegen. Trotz der Ankündigung der IEA stieg er am Dienstag weiter an – die Furcht vor Versorgungsproblemen blieb.
Die europäischen Börsen schlossen unterdessen einen weiteren Tag im Minus. In Frankfurt am Main stand der Dax am Abend wegen des Ukraine-Kriegs 3,9 Prozent im Minus, auch Paris schloss bei diesem Wert.