Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox zufolge die Kosten fürs Heizen, Tanken und für den Strom in Deutschland stark gestiegen. Sie kletterten binnen 21 Tagen um mehr als ein Viertel (27 Prozent), wie Verivox am Freitag erklärte. Die Energiekosten für Verbraucherinnen und Verbraucher „haben aktuell einen historischen Höchstwert erreicht“, sagte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.
Verivox berechnete die Energiekosten für einen Drei-Personen-Musterhaushalt mit einem jährlichen Wärmebedarf von 20.000 Kilowattstunden, einem Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden und einer jährlichen Fahrleistung von 13.300 Kilometern. Im Bereich Heizung seien die Preise für Gas und Heizöl mengengewichtet nach Haushalten einberechnet worden, erklärte das Portal.
Am 24. Februar, dem Tag des Einmarsches der russischen Truppen in die Ukraine, lagen die Energiekosten eines solchen Musterhaushalts laut Verivox bei 5454 Euro pro Jahr. Am Donnerstag, den 17. März, kostete die gleiche Menge Energie 6946 Euro.
Das Heizen mit Öl verteuerte sich den Berechnungen zufolge in den drei Wochen um 59 Prozent. Beim Gas stiegen die Kosten demnach bei Neuabschluss über 20.000 Kilowattstunden um 28 Prozent. Viele Haushalte in Deutschland haben aber einen Vertrag mit einem Gasversorger – eine Preiserhöhung trifft sie aktuell nicht, dürfte aber kommen.
Die Kosten für Benzin stiegen laut Verivox in den drei Wochen um 21 Prozent, für Diesel um 34 Prozent. Im mengengewichteten Durchschnitt müssen Verbraucherinnen und Verbraucher 25 Prozent mehr fürs Tanken ausgeben.
Die Strompreise verteuerten sich für Kunden, die gerade einen neuen Anbieter suchen, um elf Prozent. Auch hier gilt: Die meisten Haushalte haben aktuell einen Versorger und sind von der Preiserhöhung zumindest derzeit nicht betroffen.
Energieexperte Storck erklärte, die bereits vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs dramatisch gestiegenen Beschaffungskosten der Versorger hätten sich weiter erhöht. „Am langen Ende bekommen das auch die privaten Verbraucher zu spüren, sofern die deutsche Bundesregierung keine weiteren Entlastungen auf den Weg bringt.“